Bottrop. An vielen katholischen Kirchen wehen Regenbogenfahnen als Reaktion auf eine Entscheidung Roms. Kirche kann sich aus der Welt nicht zurückziehen.

Die Regenbogenflaggen an den Kirchen hingen dort schon, bevor die öffentliche Diskussion rund um das EM-Spiel der deutschen Elf gegen Ungarn noch einmal zusätzlich Fahrt aufnahm. Die Flaggen – gerade an den katholischen Kirchengebäuden – sind vielmehr ein Zeichen dafür, dass sich die Gemeinden vor Ort mit den Homosexuellen solidarisieren und den Umgang der Kirche mit Homosexualität kritisieren.

Kirche kann sich nicht mehr aus der Welt zurückziehen

Ausgangspunkt war Mitte März die Erklärung aus Rom, die der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare eine Absage erteilte. Das sorgte nicht nur an der Basis, sondern auch unter Priestern und Bischöfen für Kritik. Die äußerte sich in vielen Gemeinden eben auch im Hissen der Regenbogenflagge. In dem Fall also durchaus ein kirchliches Anliegen.

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Und, um kurz grundsätzlich zu werden: Eine Kirche, ob evangelisch oder katholisch, kann sich heute nicht mehr aus der Welt zurückziehen. Will sie weiter bestehen, muss sie Diskussionen zulassen, für Werte einstehen und im Zweifel eben auch – Flagge zeigen. Das mag Widerspruch provozieren und Diskussionen auslösen, das aber muss eine Gemeinde aushalten können. Der Diebstahl solcher Flagge ist allerdings keine Form des Widerspruchs, sondern einfach nur schäbig.