Bottrop-Kirchhellen. Am Heidhof sind erste Öffnungsschritte zu sehen. Das ist Stand der Dinge beim RVR-Zentrum in der Kirchheller Heide. Förster beobachten Holzmarkt.
Langsam kehrt mit den Lockerungen auch das Leben auf den Heidhof in der Kirchheller Heide zurück. Seit dem vergangenen Wochenende ist zumindest der Kiosk wieder geöffnet, können sich durstige Spaziergänger und Familien auf dem Spielgelände eine Erfrischung kaufen. Allerdings: Der Hof an sich ist nach wie vor für den Aufenthalt gesperrt, sagt Revierförster Werner Meemken. Heißt also: Wer sich am Kiosk ein Getränk oder ein Eis kauft, darf es bisher nicht auf dem Hof verzehren. Es seien im Innenhof auch noch keine Stühle und Bänke aufgestellt worden, sagt Meemken.
Allerdings ist der Kinderspielplatz größtenteils wieder geöffnet. Ein Teilbereich ist zwar noch abgesperrt, das hat jedoch nichts mit Corona und den pandemie-bedingten Einschränkungen zu tun. Vielmehr ist das Klettergerüst noch neu und die Arbeiten in dem Bereich sind noch nicht abgeschlossen.
Verantwortliche hoffen im Juli auf erste Kurse und Exkursionen in der Kirchheller Heide
Darüber hinaus gibt es bisher keine Angebote am Heidhof. Auch die beliebten Kurse und Exkursionen finden noch nicht statt. Das werde den Juni über auch so bleiben, sagt Werner Meemken. „Wir hoffen, dass wir im Juli wieder mit den ersten Angeboten starten können.“ Die Grillplätze bleiben zunächst noch geschlossen. Gleiches gilt für die Ausstellung im Hof. Das Problem da sei, dass man sie nicht richtig belüften könne.
Auch interessant
Im Herbst wird dann wahrscheinlich auch wieder Kaminholz am Heidhof angeboten. Angesichts steigender Holzpreise – müssen sich die Kunden auch beim Brennholz auf höhere Kosten einstellen? Davon geht Werner Meemken derzeit nicht aus. Von den Preissteigerungen betroffen sei vor allem Bauholz. Das sei in der Regel frisches Fichtenholz. Als Kaminholz werde dagegen Eiche oder Buche benutzt. Da schwankten die Preise nicht so stark.
Viele Waldbesitzer kämpfen noch mit Hinterlassenschaften des Borkenkäfers
Von den hohen Preisen für Bauholz profitiert der RVR bisher übrigens nicht. Denn der Fichtenbestand in der Kirchheller Heide ist stark vom Borkenkäfer befallen, teils abgestorben. Holz dieser Art genügt nicht mehr den Ansprüchen an qualitativ hochwertiges Bauholz. So gehe es derzeit den meisten Waldbesitzern in NRW und Deutschland, vermutet Meemken. Selbst diejenigen, die noch frisches, gesundes Fichtenholz hätten, würden derzeit wohl kaum diesen Bestand fällen. Die meisten seien immer noch mit der Bewältigung des Käferbefalls beschäftigt, vermutet der Förster.
Dieses als Bauholz ungeeignete Material werde dann vor allem genutzt, um Span- oder OSB-Platten herzustellen. Aus dem Grund kann Meemken sich auch nicht erklären, warum die Preise für diese Produkte ebenfalls steigen. Denn einen Mangel an Rohstoffen dürfte es dafür eigentlich nicht geben, sagt er mit Blick auf die Schäden, die der Borkenkäfer in den Wäldern in Mitteleuropa angerichtet hat.
Allerdings: „Der Überfluss der letzten Jahre wurde auch international vermarktet.“ Seine Vermutung: Möglicherweise habe man in Zeiten, in denen viel Holz zur Verfügung stand, neue Märkte und Lieferwege erschlossen. Die müssten nun weiter bedient werden, mit der Folge, dass Bauholz und auch Span- oder OSB-Platten in andere Teile der Welt geliefert würden.