Bottrop. Die Bottroper Kulturszene plant eine spektakuläre Comeback-Feier. In der Bergarena soll es eine Neuauflage der Erfolgs-Revue „Katzengold“ geben.

Der Höhepunkt des Bottroper Kulturjahres 2022 steht schon jetzt fest. Im August wird die Kulturszene mit einem Spektakel feiern: „Hurra, wir leben noch!“. Auf die Bühne kommt eine Neuauflage der Bottrop-Revue „Katzengold“, die im Jahr des Stadtjubiläums 2019 viermal in Folge im ausverkauften Lichthof des Berufskollegs stürmisch bejubelt wurde.

„Katzengold“ war das Geburtstagsgeschenk der Bottroper Kultureinrichtungen zum Stadtjubiläum nach dem Motto „Von Bottropern für Bottroper“ – und ein Kraftakt. Anderthalb Jahre Vorarbeit; 50 Menschen auf der Bühne, dazu 17 Musiker in drei Formationen. Ersonnen wurde sie von Musikschulchef Ingo Brzoska, inszeniert von Regisseurin Tanja Brügger mit den Hauptdarstellern Nito Torres und Benjamin Eisenberg. Die beiden glänzten in den Rollen des zugezogenen Großstädters (Torres ist tatsächlich aus der Metropole Siegburg nach Bottrop gezogen), der sich vom Beamten vom Bürgeramt (Eisenberg) erst einmal auf seine Bottrop-Tauglichkeit testen lassen muss.

„Katzengold“ in Bottrop: Ein Riesenerfolg mit hohem Aufwand

Eingebettet in diesem Rahmenhandlung ist ein musikalischer und kabarettistischer Parforceritt durch 100 Jahre Stadtgeschichte, der das Publikum bei den vier Aufführungen im November 2019 zu Jubelstürmen hingerissen hat. Ein Riesenerfolg, der aber wegen des riesigen Aufwands und des langen Vorlaufs schlicht nicht wiederholbar ist, befanden die geistigen Eltern der Revue ebenso euphorisiert wie erschöpft bei der Nachbetrachtung. „Das Projekt ist abgeschlossen“, sagte Musikschulleiter Ingo Brzoska damals.

Unvergessen: „Der Fliegende Holländer
Unvergessen: „Der Fliegende Holländer" um Mai und Juni 2016 in der Bergarena auf der Halde Haniel. © Michael Korte

Nun hatten aber die Bottroper Kulturschaffenden in Corona-Zeiten wegen fehlender Auftrittsmöglichkeiten viel Zeit zum Nachdenken. So reifte langsam ein Plan, den das Kulturbüro am Freitag dem Kulturausschuss vorstellen will. Schon lange hatten die Kulturplaner den Plan ins Auge gefasst, die spektakuläre Bühne der Bergarena auf der Halde Haniel wieder mit einer Eigenproduktion zu bespielen. Zwei Jahre lang fand dort wegen Corona gar nichts statt.

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Großes gemeinsames Projekt mit Kulturschaffenden

Und wenn schon den großen Aufwand einer Inszenierung auf der Halde betreiben, warum dann nicht mit einem echten Kracher? Stadt-Sprecher Andreas Pläsken, Mitorganisator des Jubiläumsjahres, fasst das Umdenken so zusammen: „In den Pandemiezeiten hat sich so viel künstlerischer Wille aufgestaut, dass wir das Projekt erneut angehen wollen.“ Zudem hatte „Katzengold“ sich ja auch als Kassengold erwiesen. So plant das Kulturamt mit einem Etat von 165.000 Euro, der bei einem Eintritt von 28 Euro und vier Aufführungen für dis zu 600 Zuschauer wieder eingespielt werden soll.

Vorstellungen an fünf Abenden im August 2022

Der Kulturausschuss muss in seiner Sitzung am Freitag grünes Licht geben, damit die Planungen des Kulturamtes für einen neuerlichen Kraftakt der Kulturszene weitergehen können.

Bisher plant das Kulturamt fünf Aufführungen von „Katzengold 2.0“ vom 8. bis zum 13. August 2022 plus einen Nachholtermin am 14. August, falls das Wetter eine Vorstellung verhagelt.

Wie bei den früheren Produktionen soll neben der Bergarena mobile Gastronomie aufgebaut werden. Shuttlebusse bringen die Besucher vom ehemaligen Parkplatz des Bergwerks Prosper-Haniel auf die Halde.

Und der Anlass wird die Mühe lohnen, beschreibt das Kulturamt für den Kulturausschuss: „Ausgangspunkt der Planung ist die Überlegung, ein großes gemeinsames Projekt mit Kulturschaffenden aus Bottrop und der Region zu erarbeiten, dessen Aufführung im Sommer 2022 das Ende der Corona-Krise markiert. Dabei setzen bereits die Planung und erste Erarbeitungsstufen Hoffnungszeichen für ein dann wieder mögliches gemeinschaftliches Erleben von Kultur. Aber auch für die Bottroper soll die Fortsetzung der Jubiläumsveranstaltung ein Programmpunkt sein, auf den man sich bereits in pandemie-geprägten Zeiten freuen kann.“