Einen besonderen Abend erlebten die Besucher beim Konzert des Duos Two for Us im Filmforum. Ein feiner Beitrag zum Bottroper Jubiläumsjahr.
Der Auftritt des Duos Two for US anlässlich des 100-jährigen Stadtjubiläums im Filmforum war ein Heimspiel für Bianca Tanzyna-Ertz (Gesang) und Klaus Frintrop. (Gitarre). Bereits im April 2018 feierten die beiden genau hier ihre Premiere und fanden beim Publikum sofort großen Anklang. Die Karten für den Auftritt am letzten Samstag waren entsprechend schnell ausverkauft.„Ich habe beide schon mehrmals auf der Bühne erlebt, aber heute sehe ich sie zum ersten Mal als Duo. Und bei dem Anlass erwartet man schon etwas Besonderes“, freut sich eine Besucherin und nimmt in der Nähe der Bühne Platz.
Auch da gibt es jubiläumsbedingt einiges zu sehen: Sorgfältig arrangierte Requisiten – darunter eine Fuchsstola und ein altes Waschbrett – stimmen auf den ersten Programmblock des Abends ein: „Musikalische Zeitreise von 1919-2019“. Anlässlich des Stadtjubiläums haben Two for US ihr umfangreiches Repertoire nochmal erheblich erweitert. Während der Musikalische Zeitreise präsentierten sie jeweils einen bekannten Song aus jedem Jahrzehnt der vergangenen 100 Jahre.
Frintrops Ehefrau moderiert den Abend
Als die beiden Künstler die Bühne betreten – beide in Frack und Zylinder - gibt es spontanen Begrüßungsapplaus, der sich noch steigert, als unerwartet Frintrops Ehefrau Verena vor das Publikum tritt. Sie moderiert das Zeitreisen-Programm und fasst zu jedem Jahrzehnt interessante historische aber auch bottrop-relevante Ereignissen zusammen. Seien es die autofreien Sonntage 1973 oder die Schließung der Schauburg 1987. Abgerundet wird die Moderation mit einer Bildpräsentation alter Fotos aus dem Bottroper Stadtarchiv, die auf die Kinoleinwand projiziert werden und die jeweilige Epoche bildlich erfahrbar machen.
Den musikalischen Anfang des Abends macht Marlene Dietrichs „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte“, und erweckt die Sehnsucht der 1920-er Jahre nach etwas Glück in einer schlimmen Zeit schwermütig zum Leben. Auch Lili Marleen darf im Repertoire nicht fehlen.
Publikum geht den Abend über mit und stimmt auch in Songs mit ein
Die ganze Zeit über geht das Publikum innerlich mit. Beim Titel „Que sera sera“, der 1956 Doris Day berühmt machte, sangen die ersten leise mit. Ermutigt von Tanzyna-Ertz, kam es danach immer wieder zu kleinen Publikumsbeteiligungen, vor allem, wenn der Refrain buchstäblich dazu einlud wie das „Down town“ im gleichnamigen Song von Petula Clark.
Überhaupt bewiesen Frintrop und Tanzyna-Ertz ein glückliches Händchen bei der Songauswahl – mit Interpreten wie den Stones oder Sting kann man da auch nichts falsch machen. Den ganzen Abend über war die Atmosphäre familiär und wohlwollend und vor allem beim Vortrag der historischen Ereignisse im Rahmenprogramm kamen aus dem Publikum immer wieder mal Zwischenrufen und es wurden bestätigende Erinnerungen eingeworfen.
Ein gelungener Abend mit Wohlfühlcharakter
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Die gute aber auch nachdenkliche Stimmung setzt sich im zweiten Teil des Programms fort. Songs wie Hotel California, Luka oder Sound of Silence stießen bei den Gästen auf große Resonanz. Bianca Tanzyna-Ertz erzählte zu jedem der Songs jeweils eine kleine Geschichte oder gab den Inhalt kurz wieder. Das verlieh der Darbietung eine ganz eigene Qualität. Alles in allem ein gelungener Abend mit Wohlfühlcharakter.
Künstler sind in der Stadt bekannt
Bianca Tanzyna-Ertz (Gesang) und Klaus Frintrop sind in Bottrop keine Unbekannten. Bianca Tanzyna-Ertz ist erste Vorsitzende der Gospel Inspiration und engagiert sich seit Jahren in der Arbeitsgemeinschaft Bottroper Chöre (ABC). Frintrop ist bekannt als langjähriges Bandmitglied bei „The Breeze“.
Die umfangreiche Songliste des Ende 2017 gegründeten Duos Two for us beinhaltet laut eigener Beschreibung „Rockballaden, Blues, Folk and more....“.