Kirchhellen. Ein Verein hat einen Teil des Parkplatzes von Schacht 10 am Alten Postweg gekauft. Dort sollen Seilscheiben an die Bergbauvergangenheit erinnern.

Ein Seilscheibenpark soll auf einem Teil des früheren RAG-Parkplatzes am Alten Postweg an Bottrops Bergbauvergangenheit erinnern. Dafür wird ein Verein alle elf Seilscheiben von der RAG bekommen, die an den Schächten in Grafenwald, Kirchhellen und Hünxe Im Einsatz waren oder in Reserve lagen.

Ursprünglich war der Verein von Freunden der Bergbautradition zum Ende von Prosper-Haniel 2018 mit der Idee angetreten, den Förderturm von Schacht 10 zu erhalten und zu einem Denkmal zu machen. „Diesen Plan mussten wir nach vielen, vielen Gesprächen mit der RAG, der Stadt und den Grundstücksbesitzern begraben“, erinnert sich Sebastian Stern, Vorsitzender des Vereins „Seilscheibenpark“. „Aber wenigstens die Seilscheiben von Schacht 10 wollten wir retten.“

Wege wie auf der 6. Sohle

Daraus ergab sich ein neuer Plan: Die Seilscheiben sollten im verkleinerten Maßstab die Prosper-Standorte darstellen. Und die Wege zwischen den Scheiben im Park sollten die Strecken nachzeichnen, auf der alle Prosper-Standorte auf der sechsten Sohle, also in 1000 Metern Tiefe, miteinander verbunden waren.

Mit diesem Plan hat der Verein nicht nur Oberbürgermeister Bernd Tischler begeistert, sondern auch Zuspruch bei der RAG gefunden. Vereins-Verbindungsmann zum RAG-Vorstand war Jürgen Jakubeit. Der Kumpel, der am 21. Dezember 2018 Bundespräsident Walter Steinmeier den letzten Brocken Kohle aus der Tiefe unter der Kirchheller Heide in die Hand gedrückt hat.

Der Verein hat der RAG inzwischen ein 7300 Quadratmeter großes Stück des Parkplatzes abgekauft und die Zusagen der RAG für elf Seilscheiben plus Förderseile in der Tasche. Jetzt organisiert der Verein gerade den Transport der ersten acht Scheibenhälften. Da müssen Experten ran. Eine große Seilscheibe wiegt 26 Tonnen.