Bottrop/Gladbeck. Tina Schmidt aus Bottrop ist eine der Hauptfiguren der Werbekampagne der Vestischen. Diese Busse fährt die gebürtige Gladbeckerin besonders gern.

Die Vestische wirbt mitten in der Coronakrise um Vertrauen und setzt dabei auf die Sympathiewerte und die Überzeugungskraft ihrer eigenen Beschäftigten. Auch die Busfahrerin Tina Schmidt aus Bottrop wird daher zu einer der Sympathieträgerinnen des Verkehrsunternehmens und will so dabei mithelfen, etwas gegen das Ausbleiben der Fahrgäste in der Coronakrise zu unternehmen. „Ich mache das für die Vestische, weil ich einfach stolz bin, Fahrerin bei der Vestischen zu sein“, sagt die Bottroperin. Gemeinsam mit einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen möchte die 40-jährige Berufskraftfahrerin bei den Kunden daher Vertrauen wecken. Denn, mit dem Bus zu fahren, sei auch in der Corona-Krise eine sichere Sache.

Trotzdem ist das Fahrgastaufkommen bei der Vestischen in den Corona-Monaten stark zurückgegangen: auf etwa 36 Prozent in der ersten Welle. Zurzeit liegt es wieder bei gut 58 Prozent. Geschlossene Geschäfte und Freizeitstätten, auch das vermehrte Arbeiten im Home-Office trugen dazu bei, analysiert Vestische-Sprecher Christoph van Bürk; aber eben auch die Angst vieler Kunden, sich bei einer Busfahrt womöglich mit dem Coronavirus anzustecken. „Wir nehmen diese Sorgen ernst, doch die Fakten sagen etwas völlig anderes. Der ÖPNV ist kein Corona-Hotspot“, betont van Bürk.

Vertrautere Gesichter nehmen Fahrgästen die Corona-Sorgen

Diesmal sogar dreifach: Busfahrerin Tina Schmidt aus Bottrop steht in der Fahrgasttür ihres Busses, spiegelt sich in der Glasscheibe und ist auf dem Plakat an der Eingangsseite des Fahrzeuges zu sehen.
Diesmal sogar dreifach: Busfahrerin Tina Schmidt aus Bottrop steht in der Fahrgasttür ihres Busses, spiegelt sich in der Glasscheibe und ist auf dem Plakat an der Eingangsseite des Fahrzeuges zu sehen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Vertrautere Gesichter können mithelfen, den Kunden ihre Sorgen etwas zu nehmen. Also wird die Busfahrerin Tina Schmidt, die in Gladbeck aufwuchs und als Erwachsene nach Bottrop zog, mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den nächsten Monaten auf mehr als 50 Bussen der Vestischen zu sehen sein. Auch auf 120 Großplakaten rückt die Vestische ihre Beschäftigten ins Blickfeld. Auf Monitoren sowie auf 5000 Swing Cards an den Haltestangen in den Bussen sind sie ebenfalls zu erkennen. „Uns war es wichtig, gerade Kolleginnen und Kollegen für die Werbekampagne auszuwählen. Denn sie stehen am besten für das, was sie gemeinsam alles leisten, um das Busfahren so sicher wie möglich zu machen“, unterstreicht Sprecher Christoph van Bürk.

Er weist auf wissenschaftliche Studien hin, die den guten Schutz vor einer Corona-Infektion durch Busunternehmen bestätigten. „Wir öffnen an den Haltestellen immer die Türen und sorgen so dauernd für frische Luft. In Kombination mit den Klimaanlagen gibt es so einen permanenten Luftaustausch und die Aerosole reduzieren sich um 80 Prozent“, erklärt der Vestische-Sprecher. Außerdem dauere eine Fahrt im Linienbus im Durchschnitt weniger als eine Viertelstunde. Hygieneschutzscheiben verringerten das Risiko zwischen Fahrerinnen und Fahrgästen, sich zu nahe zu kommen und eine Maskenpflicht herrsche in den Bussen sowieso.

Sechs Beschäftigte stehen für die Leistungen der Belegschaft

Für solche Schutzvorkehrungen stehen auch die sechs Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller der Werbekampagne. Außer der Bottroper Busfahrerin Tina Schmidt präsentiert das Verkehrsunternehmen auf seinen Plakaten und Cards unter dem Slogan „wir sind Vestische“ auch einen Kfz-Techniker, eine Ticketverkäuferin, einen Masken-Manager, einen Frischluftbeauftragten und eine Reinigungskraft. „Jeder unserer Busse wird regelmäßig gereinigt, und das Coronavirus überlebt unsere Reinigungsmittel garantiert nicht“, versichert van Bürk.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig sei das schon, sich in einem Bus ans Steuer zu setzen, an dem das eigene Konterfei im Großformat zu sehen sei, meint Busfahrerin Tina Schmidt. Denn wie ein Werbemodel fühle sie sich ganz und gar nicht, sagt die 40-Jährige. Bis jetzt sei sie allerdings auch noch gar nicht so oft auf die Plakataktion angesprochen worden. „Die meisten sagen dann: Sieht gut aus“, freut sich die Bottroperin, die schon immer eine Vorliebe für große Fahrzeuge hatte. „Auch als ich 16 Jahre alt war, hat mich das schon fasziniert und ich habe immer gesagt: Ich werde mal Busfahrerin“, erzählt sie.

Gelenkbusse bieten Fahrgästen mehr Platz fürs Abstand halten

Busse bieten viel Platz

Zur Flotte der Vestischen gehören mehr als 240 eigene Busse und 130 von Fremdunternehmen. „Wir haben alles auf der Straße, was möglich ist“, sagt Sprecher Christoph van Bürk. Darunter sind auch die 93 eigenen Gelenkbusse. Sie sind selbst auf Linien im Einsatz, für deren Fahrgastaufkommen ein reguläres Fahrzeug ausreichend wäre.

Die Fremdunternehmer steuern noch 16 weitere Gelenkbusse bei. „So schafft die Vestische das größtmögliche Platzangebot“, betont van Bürk. Die Gelenkbusse sind 18 Meter lang und bieten prinzipiell 53 Sitzquadratmeter sowie 12 Quadratmeter reine Stehfläche.

Bei der Vestischen sitzt sie dabei noch gar nicht so lange am Steuer. Seit 2019 ist sie erst für das Verkehrsunternehmen im Einsatz. Berufskraftfahrerin ist die 40-Jährige allerdings seit 2011. Vor dem Wechsel zur Vestischen fuhr sie für ein Busunternehmen im Auftrag der Bogestra in Gelsenkirchen Linie. Bei der Vestischen steuert sie am liebsten einen der langen Gelenkbusse. Unter dem Slogan „Mein Style und genau meine Größe“ steht das auch so auf ihre Werbeplakaten.

Das gefällt ihrem Arbeitgeber erst recht. „Wir haben ständig 93 eigene Gelenkbusse und 15 weitere von Fremdfirmen. Sie kommen natürlich vor allem da zum Einsatz, wo das Fahrgastaufkommen am höchsten ist“, unterstreicht Vestische-Sprecher Christoph van Bürk. Denn in den langen Bussen haben die Kunden auch dann genügend Platz, um zum Schutz vor dem Coronavirus Abstand halten zu können.