Bottrop-Kirchhellen. Nach dem Abriss war der Baustoffhandel in Kirchhellen erst mal weg. Bald öffnet er wieder. Außer einem Sportstudio zieht eine Praxis mit ein.

Der Baustoffmann kehrt nach Kirchhellen zurück. Zur Mitte des Jahres möchte Geschäftsführer Frank Schneider seinen kleinen Baumarkt in dem neuen Wohn- und Geschäftshaus an der Hauptstraße eröffnen. „Zum 30. Juni dürfte es soweit sein, vielleicht auch etwas früher“, hofft er. Neben dem Baumarkt richtet Sebastian Bednarski am alten Kirchhellener Marktplatz ein neues Studio für EMS-Krafttraining ein. In das dritte Ladenlokal zieht Beate Lamping-Nowara mit einer Ergotherapie-Praxis ein. Bauherr Frank Schneider denkt an eine gemeinsame Eröffnung aller neuen Lokale. „Wir freuen uns schon darauf“, sagt er.

Wohnungen noch immer gefragt

Der Innenausbau der Wohnungen in dem Neubau am alten Marktplatz kommt auch voran. Noch im Mai will der Bauherr mit den Käufern die Abnahmetermine vereinbaren. „Bis zum 30. Juni sollten alle drin sein“, hofft Frank Schneider. Zwar waren die Wohnungen schon vor Baubeginn allesamt verkauft, doch die Nachfragen danach weiterhin halten an.

„Wir kommen auch jetzt noch drei bis fünf Anfragen pro Woche“, sagt der Bauherr. Gerade viele auswärtige Interessenten meldeten sich noch immer. Der Baustoffmann-Geschäftsführer will am alten Marktplatz als nächstes auch das Bauschild mit den Hinweisen auf Wohnungszahl und Kontaktdaten entfernen lassen.

Noch sei das aber nicht sicher. Einerseits seien die Baufortschritte in den drei Geschäftslokalen recht unterschiedlich, andererseits seien Vorhersagen über Eröffnungstermine gerade bei Bauprojekten auch wegen der Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie seit längerem schwierig. „Die bisherigen Planungen waren ja auch nicht zu halten gewesen“, sagt Schneider mit Blick auf den zwischenzeitlich einmal erhofften Fertigstellungstermin schon zu Beginn des Jahres. „In dieser Woche kommen die letzten Stromanschlüsse“, ist der Geschäftsführer zuversichtlich. Hauptsächlich auf die Anschlüsse an die Versorgungsleitungen nicht nur für Strom, sondern auch für Gas und Wasser habe er aber länger warten müssen.

Baustoffhandel gibt es seit Jahrzehnten im Kirchhellener Ortskern

Das Fitnessstudio habe wegen der Schutzauflagen vor dem Coronavirus ja ohnehin nicht öffnen können, meint der Bauherr. „Wir sind jetzt aber in den letzten Zügen und beginnen mit dem Innenausbau“, sagt Frank Schneider. Dabei seien die Handwerker mit den Innenarbeiten im neuen Fitnessstudio und in der künftigen Ergotherapie-Praxis auch schon weiter als in dem neuen Baumarkt. „Wir wollten den Standort hier nicht aufgeben“, betont der Baustoffmann-Geschäftsführer. Denn Baustoffhandel gibt es im Kirchhellener Ortskern seit Jahrzehnten. Anfang 1976 hatte Baustoffmann mit Hauptsitz in Oberhausen durch die Übernahme des Baustoffhandels Heisterkamp seine Filiale in Kirchhellen gegründet.

Der Baustoffmann früher: Viele Baumaterialien lagerten auf dem Außengelände. Hier begutachteten Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder und CDU-Vorsitzende Anette Bunse  (links) mit Kirchhellener CDU-Vertretern die Lage.
Der Baustoffmann früher: Viele Baumaterialien lagerten auf dem Außengelände. Hier begutachteten Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder und CDU-Vorsitzende Anette Bunse (links) mit Kirchhellener CDU-Vertretern die Lage. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Mit dem Sortiment im neuen Geschäft ziele er sowohl auf professionelle Handwerker als auch auf Privatleute ab, die selber etwas bauen möchten. Werkzeug und Baumaschinen seien dann ebenso im Angebot wie Arbeitskleidung. Auch Fliesen oder Klinker zum Beispiel können sich Käufer in der Kirchheller Filiale fast wie früher aussuchen. Direkt aus Kirchhellen mitnehmen können die Kunden zumindest die Baustoffe dann nicht. Sie werden vielmehr vom Baustoffmann-Lager in Gladbeck aus angeliefert.

Baustoffhändler sucht persönlichen Kontakt zu Kunden

Die Baustoffmann-Kunden erhielten auch im neuen Geschäft aber fast alles, was rund ums Bauen benötigt wird. „Sie können das hier dann auch bestellen. Wir setzen trotz des Online-Handels weiter auf Fachberatung und den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden“, sagt Frank Schneider. Gerade auf dem Bau verkaufe sich vieles auch über die Haptik. Schneider: „Fliesen oder Klinker zum Beispiel, die will man sich doch ansehen, die muss man auch mal selbst anfassen“.