Bottrop-Kirchhellen. Kirchhellens CDU sucht nach Lösungen im Dauerstreit um fehlende Kindergartenplätze. Dazu führt sie Gespräche mit der Initiative Feldhausen.

Die Kirchhellener CDU bringt für Feldhausen eine Kindertagespflegestelle ins Gespräch, um den hohen Bedarf an wohnortnahen Kinderbetreuungsplätzen besser bedienen zu können. „Eine Tagespflegeperson könnte ja auch vier oder fünf Kinder betreuen, und vielleicht ließe sich dafür ja dann zum Beispiel im Pfarrsaal von Mariä Himmelfahrt Platz finden“, sagte Kirchhellens CDU-Vorsitzender Rainer Hürter in einem WAZ-Gespräch. Die Kirchhellener CDU jedenfalls unterstütze das Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“, wonach auch Kinder aus Feldhausen möglichst in der Nähe ihrer Elternhäuser einen Betreuungsplatz erhalten. Von einem echten Kitaplatz-Notstand in Kirchhellen könne allerdings keine Rede sein, bekräftigt der Kirchhellener CDU-Vorsitzende.

Das forderte die Initiative

So beginnt die Forderung der Initiative aus Feldhausen: Der Rat der Stadt Bottrop stellt fest, dass die Unterversorgung mit Kindergartenplätzen im Bezirk Kirchhellen und insbesondere in Feldhausen Familien vor gewaltige Probleme stellt.

Weiter heißt es: Auf keinen Fall dürfen neue Wohngebiete erschlossen werden, wenn die nächstgelegene Kindertagesstätte keine freien Plätz aufweist. Der Hauptausschuss des Rates lehnte die Forderung mit großer Mehrheit ab.

Allen voran die Bürgerinitiative „Gemeinsam Zukunft gestalten“ protestierte jedoch gegen einen aus ihrer Sicht zu großen Mangel an Kindergartenplätzen in Feldhausen. Die Bürger fordern deshalb auch einen Planungsstopp für Neubaugebiete in Feldhausen, weil sich der Mangel an wohnortennahen Kita-Plätzen mit dem Zuzug weiterer Familien noch vergrößere. Die CDU will mit der Initiative ins Gespräch kommen und hat daher mit ihren Vertretern Kontakt aufgenommen. „Wir schätzen so eine Bürgerinitiative sehr und finden es gut, wenn sich Menschen engagieren und für ihren Ortsteil einsetzen“, sagte Rainer Hürter.

CDU sieht keine Chance für einen neuen Kindergarten in Feldhausen

Die Union stützt allerdings die Haltung der Bottroper Stadtverwaltung, dass bei 16 fehlenden Kita-Plätzen kein neuer Kindergarten in Feldhausen gebaut werden könne. Das sei eine zu unsichere Basis für ein Projekt, das auf mindestens zwanzig Jahre geplant sei, und für das ja auch erst einmal ein Grundstück beschafft und auch ein Kita-Betreiber gefunden werden müsste. Die sei um so weniger akzeptabel, da es in Kirchhellen genügend Kita-Plätze gebe, um den Mangel in Feldhausen auszugleichen. Richtig sei aber auf jeden Fall, dass Eltern zu Recht einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder haben.

Mütter protestierten mit ihren Kinder, weil ihnen in Feldhausen Kindergartenplätze fehlen. Ihre Mahnwache fand Anfang März vor der Dieter Renz Halle in Bottrop statt, in der sich die Mitglieder des Stadtrates und seiner Fachausschüsse zurzeit wegen der Corona-Krise treffen.
Mütter protestierten mit ihren Kinder, weil ihnen in Feldhausen Kindergartenplätze fehlen. Ihre Mahnwache fand Anfang März vor der Dieter Renz Halle in Bottrop statt, in der sich die Mitglieder des Stadtrates und seiner Fachausschüsse zurzeit wegen der Corona-Krise treffen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

„Eltern müssen die Gewissheit haben, dass sie ihr Kind in einer wohnortnahen Kita unterbringen können, wenn sie berufstätig sind. Sie dürfen nicht einer Zitterpartie ausgesetzt werden, so dass ihre beruflichen Pläne deshalb scheitern“, unterstrich der Kirchhellener. Allerdings hänge die Wahl eines Kindergartens nicht nur von der Nähe zur Wohnung, sondern von einer Reihe weiterer Faktoren ab. „Der Weg zur Arbeit spielt eine Rolle, auch Empfehlungen von Freunden und Familie. Es gibt eine ganze Reihe von Eltern, die das nicht nur davon abhängig machen, dass sie es zur Kita nicht so weit haben“, erklärte der CDU-Vertreter.

Vertreter der Verwaltung versichern allerdings, dass es trotz des Runs auf Kindergartenplätze in Feldhausen und Kirchhellen bisher stets gelungen sei, Eltern mit einem Betreuungsplatz für ihre Kinder zu versorgen. Allerdings handelte es sich dann nicht immer um einen Platz in der von den jeweiligen Eltern bevorzugten Kindertagesstätte. Eltern, die wegen ihrer Berufstätigkeit zwingend auf ein Betreuungsangebot angewiesen waren, hätten dabei sowohl Angebote für einen Betreuungsplatz in einem Kindergarten erhalten als auch bei einer Tagespflegeperson.