Bottrop/Oberhausen. Auf der einen Straßenseite in Oberhausen gilt die nächtliche Ausgangssperre schon, auf der anderen Seite in Bottrop nicht. Ein Ortsbesuch.
Keine Menschenseele störte die Ausgangssperre an der Stadtgrenze. In Oberhausen galt ab 22 Uhr eine Ausgangsbeschränkung, in Bottrop am Wochenende nicht. Skurrile Begegnungen an der Stadtgrenze bleiben allerdings aus.
Samstag, 22 Uhr, Kreisverkehr an der Sterkrader Straße: Während auf der Oberhausener Straßenseite die Bordsteine hochgeklappt werden, weil um diese Uhrzeit die verordnete Ausgangssperre gilt, darf man sich auf der anderen Straßenseite von Bottrop eigentlich noch unbeschwert aufhalten.
Kaum zu glauben, aber wahr. Das ist am Wochenende theoretisch möglich gewesen. So etwas Irrsinniges kann eben nur auf das Konto der Corona-Pandemie gehen. Es kommt aber nicht zu skurrilen Situationen. Denn bei einem Besuch vor Ort sind mit dem Beginn der Ausgangsbeschränkung, die bis 5 Uhr morgens gilt, keine Menschen zu Fuß oder mit dem Fahrradunterwegs – möglicherweise schrecken ja auch die kühlen Temperaturen ab. Niemand möchte einen Fuß vor die Tür setzen, wobei Gassi gehen mit dem Hund auf beiden Stadtseiten durchaus erlaubt wäre.
Ausgangssperre: Ruhe wie auf dem Friedhof
Ein später Einkauf an der Tankstelle fällt ebenfalls ins Wasser, denn die Esso an der Sterkrader Straße hat um diese Uhrzeit schon geschlossen. Ansonsten ist am Kreisverkehr Sterkrader Straße tote Hose. Dasselbe Szenario gilt an der Spechtstraße, die sich nur ein paar Meter entfernt befindet.
Die eine Straßenseite gehört zu Oberhausen, die andere zu Bottrop. In den späten Abendstunden ist es ruhig wie auf einem Friedhof. Keine Menschenseele ist zu sehen oder zu hören. Nur der Bus der Linie 961 fährt nach Fahrplan die Strecke ab.
Und eine Katze überquert seelenruhig die Straßengrenze. Sie macht sich auf den Weg von Oberhausen nach Bottrop und scheint sich nicht im geringsten um Corona, Bundesnotbremse und Ausgangssperren zu scheren.