Bottrop. In keiner anderen Stadt im Ruhrgebiet ist die Photvoltaik-Dichte höher als in Bottrop. Stadt kündigt weitere Fördermaßnahmen an.

In keiner andern Ruhrgebietsstadt ist die Photovoltaik-Dichte so hoch wie in Bottrop. Die Innovation City nimmt damit unter den Großstädten im Ruhrgebiet erneut den ersten Platz bei der photovoltaik-Dichte ein – nicht nur pro Kopf sondern auch in der Fläche. Der Spitzenplatz beruht auf den Angaben des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur. Dort müssen Betreiber ihre neu installierten Photovoltaikanlagen innerhalb von drei Monaten melden

Zum 31. Dezember verzeichnet das Register 1.498 Photovoltaikanlagen in Bottrop – 579 mehr als im Vorjahr. Dieses Plus sorgt für einen kräftigen Anstieg beim Solarstrom, denn die Nennleistung aller Anlagen klettert von 58.700 auf knapp 66.700 Kilowatt-Peak (kWp) . Die neu registrierten Anlagen bescheren Bottrop also ein Plus von 8.000 kWp und somit ca. acht Millionen zusätzliche Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Damit können rund 1.780 Vierpersonen-Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.500 kWh versorgt werden. Dadurch werden ca. 3.200 Tonnen CO2 im Jahr eingespart – so viel wie 2.130 Berufspendler pro Jahr ausstoßen.

Bottroper Oberbürgermeister kündigt weitere Fördermaßnahmen an

Oberbürgermeister Bernd Tischler freut sich über diese Zahlen: „Unsere erneute Spitzenposition beweist, dass wir als erste Innovation City Deutschlands eine nachhaltige und klimagerechte Entwicklung angestoßen haben.“ Bottrop sei damit ein Vorbild für alle Großstädte. Als Teil der Innovation City-Maßnahmen ruft die Stadt Bottrop bereits seit 2019 jedes Jahr zu einer Solaroffensive auf und bezuschusst den Bau neuer Photovoltaikanlagen. „An dieser erfolgreichen Offensive werden wir festhalten und sie noch weiter ausbauen“, erklärt Tischler. Die Verwaltung plant eine Förderrichtlinie, die auch Mieter ins Boot holt, indem die Anschaffung von sogenannten Stecker-Solargeräten zum Beispiel für den Balkon gefördert wird.

Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management GmbH (ICM), freut sich über den Anstieg der Sonnenenergie in Bottrop. „Für den Klimaschutz in Deutschland ist das eine erfreuliche Entwicklung und wird hoffentlich auf andere Städte abfärben. Wir haben bereits vor zwei Jahren errechnet, dass das Ruhrgebiet mit seinem Dachflächen-Potenzial doppelt so viel Strom durch Sonnenkraft erzeugen könnte, wie es verbraucht. Es wird höchste Zeit, dass wir dieses Potenzial nutzen.“

Pro Kopf erzeugt Bottrop rechnereich 0,57 kWp Solarstrom

Umgerechnet auf die 117.565 Einwohner Bottrops produziert jeder Bottroper theoretisch 0,57 kWp Solarstrom. Diesen Wert erreicht keine andere kreisfreie RVR-Stadt. Auch beim Vergleich der Nennleistung bezogen auf die Fläche des Stadtgebietes liegt Bottrop mit 663 kWp pro Quadratkilometer an der Spitze.