Bottrop. Negative Coronatests sollen als Tagestickets dienen. Bottrops Stadtspitze will Drive-In-Teststellen an Moviepark und Grusellabyrinth aufbauen.
Die Stadtspitze will die großen Freizeitstätten in Bottrop wieder öffnen und bringt die Stadt dazu für einen Modellversuch ins Gespräch. Besucher sollen danach trotz der Corona-Krise mit einem digitalen Tagesticket Zutritt zu den Freizeitparks erhalten. Dieses Ticket dient quasi als elektronischer Ausweis dafür, dass der jeweilige Gast nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Allerdings sollen die Besucherzahlen auch dann auf 30 Prozent der normalen Kapazität begrenzt werden. Als Teilnehmer für das Modellprojekt hat die Stadt die fünf bekanntesten Bottroper Freizeitstätten ausgewählt: den Movie Park und Schloss Beck sowie das Alpincenter, den Skydiving-Turm und das Grusellabyrinth.
„Sicherlich ist der Freizeitbereich eine Wirtschaftsbranche, die besonders von den Lockdown-Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie betroffen ist. Bereits in der Saison 2020 konnten die Einrichtungen nur in einem eingeschränkten Maße öffnen und für die Saison 2021 ist bisher kein Öffnungstermin in Sicht“, begründet Oberbürgermeister Bernd Tischler das Vorhaben. Tischler verweist auf zusammen jährlich drei Millionen Gäste vor den Corona-Lockdowns in den fünf großen Freizeitunternehmen, um auf das Ausmaß der Krise aufmerksam zu machen.
Große Teststellen vor dem Moviepark und dem Grusellabyrinth
Um die künftigen Freizeitparkgäste vorher auf den Corona-Virus prüfen zu können, will die Stadt zwei neue Drive-In-Test-Stellen aufbauen. Eine wird auf dem Parkplatz des Grusellabyrinthes platziert, in dessen Nähe ja auch das Alpincenter und der Freefall-Tower liegen. Die zweite neue Drive-In-Teststation sehen die städtischen Planer auf dem Parkplatz des Movie Parks vor, von dem aus auch Schloss Beck relativ schnell zu erreichen ist. An diesen beiden Stationen werden die Testergebnisse elektronisch festgehalten. Und: „Mit diesem digitalen Tagesticket dürfen Besucherinnen und Besucher die Freizeiteinrichtungen besuchen“, plant der Oberbürgermeister.
Gleichzeitig diene dieses Tagesticket dann auch als elektronische Grundlage für die Kontaktnachverfolgung. Denn sobald der QR-Code am Eingang der jeweiligen Freizeitstätte gescannt sei, werde nicht nur die Zugangsberechtigung des Gastes geprüft, sondern es werden gleichzeitig papierlos auch dessen persönliche Daten zur Kontaktnachverfolgung gesichert. Die Eintrittskarten werden ausschließlich online verkauft. Das soll garantieren, dass die Besucherkapazitäten der Freizeitstätten höchstens zu 30 Prozent ausgelastet werden. Außerdem macht sie Stadtspitze zur Bedingung, dass die Hygienekonzepte in den Parks wie Abstandsregelungen, regelmäßige Desinfektion, Steuerung von Besucherströmen weitergeführt und ausgebaut werden.
Hochschule Ruhr West wertet Modellversuch wissenschaftlich aus
Mit dem Modellprojekt will die Stadtspitze erproben, wie die Freizeitstätten sowohl indoor als auch outdoor in der Pandemiebedingungen wieder sicher geöffnet werden können. Für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Modellversuchs soll das Informatik-Institut der Hochschule Ruhr West sorgen. Der Oberbürgermeister spricht sich davon auch Erkenntnisse über die Stadtgrenzen hinaus. „In dem Modellversuch können Erfahrungen gesammelt und ausgewertet werden, die auf eine Vielzahl vergleichbarer Anwendungsfälle in der Region und darüber hinausübertragen werden können“, meint Bernd Tischler.
>>> Bottroper Corona-Krisenstab steuert Modellprojekt
Die zentrale Steuerung des Modellprojektes zur Öffnung der Freizeitparks wird der Bottroper Corona-Krisenstab übernehmen. Dieser kommt ohnehin dreimal wöchentlich zusammen und tagt darüber hinaus auch nach Bedarf. Unterstützung erhält der Stab durch die verschiedenen Hilfsorganisationen; ständige Mitglieder sind auch Vertreter der Polizei und der Bundeswehr.
In Bottrop wurden inzwischen über 30 Teststellen eingerichtet und weitere werden noch hinzukommen. Auch in Sachen Impfmanagement sieht sich die Stadt gut aufgestellt. Sie verweist auf Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, wonach Bottrop bei der Zahl der stattgefundenen Impfungen über dem Landesdurchschnitt liegt.