Bottrop. Derzeit lassen sich die Infektionswege gut nachvollziehen, sagt der Krisenstabsleiter. Sie führen meist aus den Familien in Schulen und Kitas.

In Bottroper Schulen (bis zu den Ferien) und Kitas hat es in den letzten Wochen eine „sehr deutliche Zunahme“ von Corona-Infektionen gegeben, sagt Krisenstabsleiter Jochen Brunnhofer. Die Infektionen seien aber in der Regel aus dem häuslichen Umfeld eingeschleppt worden; Sekundarfälle. also Ansteckungen in der Schule oder in einer Kita, habe es in den letzten vier Wochen nicht gegeben. Heißt: Gute Noten für die Hygienekonzepte.

„Die Zunahme der Infektionen hatte natürlich zu tun mit der Rückkehr zum Präsenzunterricht in den Schulen und dem eingeschränkten Regelbetrieb in den Kitas“, sagt Brunnhofer. „Aber es hat keine Ausbruchsgeschehen in den Einrichtungen gegeben.“ Dass das HHG vor Ostern viele Schüler nach Hause schicken musste, war die Folge unter anderem von Quarantänemaßnahmen; tatsächlich infiziert war nur eine Lehrerin.

Spur der Infektion führt ins häusliche Umfeld

Bei den Infektionsfällen in die Kitas führte die Spur bei der Kontaktnachverfolgung meist in das häusliche Umfeld, sagt Brunnhofer. „Das Kind hat sich in der Familie oder bei Spielkameraden infiziert. Wir machen den Eltern der Kinder und den Erzieherinnen dann sehr umfangreiche Testangebote und schicken einzelne Gruppen auch in Quarantäne. Aber der Weg der Infektion führt aus der Familie in die Kita und nicht umgekehrt.

Kirsenstabsleiter Jochen Brunnhofer (rechts) mit MedCo-Geschäftsführer  Selcuk Ates bei der Vorstellung des neuen Testzentrums in den Althoff-Arkaden.
Kirsenstabsleiter Jochen Brunnhofer (rechts) mit MedCo-Geschäftsführer Selcuk Ates bei der Vorstellung des neuen Testzentrums in den Althoff-Arkaden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bei den Mutationen des Coronavirus ist die britische Mutante weiter auf dem Vormarsch. „Ich würde schätzen, wir sind jetzt in Bottrop bei 70 Prozent der Fälle.“ Auch die südafrikanische Mutante ist in Bottrop schon aufgetreten, hat sich aber bisher nicht ausgebreitet. „Da haben wir teilweise sehr massiv zugepackt“, berichtet Brunnhofer über die verhängten Maßnahmen. Sie haben gewirkt: Das Virus blieb im Wortsinn in der Familie. Und auch in der sind nicht immer alle Familienmitglieder betroffen, berichtet Brunnhofer: „Wir haben auch schon erlebt, dass der Vater und die Kinder positiv getestet sind, aber die Mutter nicht.“

Bundeswehr hilft weiter

nsgesamt gelingt in Bottrop derzeit die Kontaktnachverfolgung, sagt der Krisenstabsleiter. „Da sind wir auf dem Laufenden.“ Auch dank der Bundeswehr, die ihren Einsatz in Bottrop verlängert hat. Die gesunkenen Inzidenzwerte der letzten Tage betrachtet er nicht als Kehrtwende, schon gar nicht als Entwarnung, sondern als Folge eines Feiertag-Effektes: „Über Ostern sind Menschen mit Erkältungs- und Grippesymptomen eher nicht zum Arzt gegangen. Damit haben sie bis diese Woche gewartet.“ Folgerichtig geht er deshalb nicht davon aus, dass die Inzidenz weiter sinkt: „Ich rechne mit einem moderaten Anstieg in den nächsten Tagen.“