Bottrop. Schon lange streiten Politik und Verwaltung um einen Kreisverkehr am Lamperfeld. Nun hat die CDU einen Planer beauftragt und legt Entwürfe vor.

Geht es nach den politisch Verantwortlichen, verschwindet beim Umbau des Lamperfelds die Ampel an der Kreuzung mit der Kirchhellener Straße. Stattdessen soll dort ein Kreisverkehr entstehen. Schon mehrfach wurde diese Forderung erhoben und sorgte auch schon für Verstimmung zwischen Politik und Verwaltung. Denn letztere hält nicht viel von diesem Plan, hält einen Kreisverkehr an dieser Stelle nicht für realisierbar. Zwar hatte die Verwaltung auch Pläne vorgelegt, die seien aus ihrer Sicht aber nicht ideal. Im Gremium war damals hinter vorgehaltener Hand gar die Rede von einer „Verweigerungshaltung“ seitens der Verwaltung.

 
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Die CDU unternimmt jetzt einen neuen Anlauf, hat unabhängig von der Verwaltung ein Planungsbüro beauftragt und legt nun zwei Entwürfe vor, die sich aus Sicht des Büros an dieser Stelle durchaus realisieren ließen. Favorit ist dabei aus Sicht der Planer ein ovaler Kreisverkehr. Denn weil hier das Lamperfeld und die Roonstraße leicht versetzt aufeinander zulaufen, lasse sich ein einfacher Kreisel an dieser Stelle nicht so leicht realisieren. Rund 410.00 Euro werde so ein Kreisel kosten, so die erste grobe Schätzung der Planer.

Planer kombinieren an der Stelle zwei Kreisverkehre

Die Planer sprechen hier von einer „Kombination von zwei Kreisverkehren“. Der Vorteil aus ihrer Sicht: „Durch die gewählte Kombination aus zwei Kreisverkehren ist der Anschluss der zueinander versetzten Nebenstraßen orthogonal an die Kirchhellener Straße möglich.“ Frank Kien, CDU-Sprecher im Bau- und Verkehrsausschuss, stellt mit Blick auf die Diskussion in den Gremien klar: „Wenn uns jemand stichhaltig darlegen kann, dass hier ein Kreisverkehr nicht möglich ist, dann akzeptieren wir das. Nur bisher sehen wir das nicht.“

Der Plan der CDU berücksichtige sämtliche Mindestbreiten, so dass auch Lkw den Kreisverkehr passieren könnten. Außerdem müsste die Stadt keine Flächen ankaufen, und auch die Grünfläche und der Parkplatz an der Kirchhellener Straße würden nicht berührt. Allerdings sei noch keine Verkehrszählung durchgeführt worden.

Bottroper Verwaltung hatte zuletzt Sicherheitsbedenken angeführt

Die Vorteile aus Sicht der CDU: Der Verkehr an diesem Knotenpunkt könnte fließen, würde nicht dauern ausgebremst und das käme auch den Anwohnern zugute – Stichwort Lärmschutz. Denn gerade im Berufsverkehr sei der Bereich stark belastet. „Dann geht der Rückstau auf der Roonstraße manchmal bis zur Gerichtsstraße“, schildert Andreas Freitag, Sprecher der CDU-Fraktion im Bezirk Mitte.

Radweg am Lamperfeld

Beim anstehenden Ausbau des Lamperfelds müsse auch ein vernünftiger Radweg mit eingeplant werden, so die Forderung der CDU-Fraktion. Allein die Route über den Harald-Lubina-Weg vorbei am Stadion führe die Radfahrer zu weit weg von der Innenstadt. „Es fehlt eine Verbindung von der Hans-Böckler- zur Kirchhellener Straße“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat, Volker Jungmann.

Weder an der Böckenhoff- noch an der Parkstraße gebe es Radwege. Dort fehle auch der Platz. Umso wichtiger sei es nun, eine sichere Verbindung für Radfahrer von der Hans-Böckler- zur Kirchhellener Straße zu schaffen.

Die Verwaltung hatte in der letzten Sitzung Sicherheitsbedenken insbesondere für Radfahrer bei einem Kreisverkehr angemahnt. Die Bezirksregierung und andere Kommunen sähen die Neuanlage von Kreisverkehren mit hohem Radverkehrsaufkommen im innerstädtischen Bereich kritisch. Angesichts dieser Warnung bröckelte der Rückhalt in dem Gremium, wollten ÖDP und Grüne nicht um jeden Preis am Kreisverkehr festhalten.

CDU kündigt Anträge in den politischen Gremien an

Das will die CDU – siehe oben – ja auch nicht. Doch aus Sicht der Union sei es jetzt noch zu früh, da den Deckel drauf zu machen. „Deshalb, und weil wir Kreisverkehre generell als Chance sehen, haben wir hier einen eigenen Plan anfertigen lassen“, so Volker Jungmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat. Deshalb werde man in den verantwortlichen politischen Gremien die entsprechenden Anträge stellen.