Bottrop. Menschen unter 60 werden in Bottrop nicht mehr mit Astrazeneca geimpft. Das Impfzentrum reagiert auf Überlegungen der Ständigen Impfkommission.
Das Impfzentrum in Bottrop hat die Impfungen mit Astrazeneca für Menschen, die jünger als 60 sind, eingestellt. damit reagiere man auf die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), sagt Michael Althammer, der organisatorische Leiter des Zentrums. Am Nachmittag war ein Beschlussentwurf der Stiko bekannt geworden, wonach dieser Impfstoff nur noch für Über-60-Jährige genutzt werden soll. Insbesondere bei jüngeren Frauen könnte es ein erhöhtes Risiko für eine Sinusvenenthrombose geben, so die Sorge.
Die Situation hat sich am Nachmittag dynamisch entwickelt. Zunächst waren einige Impfzentren in der Region dazu übergegangen, jüngere Frauen nicht mehr mit Astrazeneca zu impfen. Essen beispielsweise hatte die Vergabe an Frauen, die jünger als 55 sind, eingestellt. Fünf Unikliniken haben entsprechende Bedenken in einem Brief an den Landes- und den Bundesgesundheitsminister formuliert. Und auch andere Bundesländer hatten die Vergabe an jüngere Menschen gestoppt.
Bis zur Stiko-Überlegung hatte Bottrop weiter mit Astrazeneca geimpft
Im Bottroper Impfzentrum hatte man die Entscheidungen registriert und die Diskussion verfolgt, sich zunächst jedoch dazu entschieden keine Impfungen auszusetzen, so Althammer noch am frühen Nachmittag auf Nachfrage der Lokalredaktion.
Stattdessen hatte man die Entscheidung nach entsprechender Aufklärung den Betroffenen überlassen Allerdings: Wer sich gegen Astrazeneca entscheidet, der bekommt nicht automatisch einen anderen Stoff verabreicht. Mit der Stiko-Empfehlung habe sich dann jedoch eine neue Lage ergeben. Daher wurden auch die Bottroper Impfungen sofort gestoppt, vereinbarte Termine abgesagt. Wer davon betroffen ist, kommt auf eine Liste und bekomme später ein neues Impfangebot.
In den nächsten Tagen sind sowieso keine Astrazeneca-Impfungen terminiert
Da Astrazeneca derzeit Lieferschwierigkeiten habe, hätten am Dienstag sowieso nur insgesamt 80 Termine dieser Art angestanden und keine weiteren an den nächsten Tagen, so Althammer.