Bottrop. Der Fahrradclub ADFC hat die Fahrradfreundlichkeit Bottrops bewerten lassen. Dabei gab es noch miesere Noten als beim letzten Test.

Beim Fahrradklima-Test des ADFC landete Bottrop erneut nur im hinteren Mittelfeld, nämlich auf Platz 28 (2018: Platz 22) der 41 vergleichbaren Städte. 143 Radler aus Bottrop hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen.

Unzufrieden sind Bottroper Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der Radverkehrsführung an Baustellen, den Ampelschaltungen für Radfahrende, dem Winterdienst auf Radwegen und parkenden Autos auf Radwegen.. Lichtblicke gab es dagegen bei der Frage der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und beim Radverkehrsnetz. Nach wie vor gibt es zudem in Bottrop Kritik am Zustand der Radwege.

„Bottrop muss mehr tun“

ADFC-Vorsitzender Heinz Brockmann sagt: „Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für attraktive Städte. Deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Radfahrenden auf dem Rad nicht wohler fühlen. Der Fahrradklima-Test zeigt bei anderen Städten, dass kontinuierliche Radverkehrsförderung auch honoriert wird und sich in einem guten Verkehrsklima niederschlägt. Schon mit kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch Radwegparker-Kontrollen oder radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen. Wenn Bottrop will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen und die Stadt von unnötigen Autofahrten entlasten, dann muss mehr getan werden. Wir brauchen Platz für gute Radwege, ein zusammenhängendes Radwegenetz und ausreichend Fahrradparkplätze an Haltestellen, Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden!“

Bewertung verschlechtert

Bottrop liegt bundesweit Platz 28 in der Kategorie der Städte über 100.000 Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 9 (von 15). Gegenüber dem letzten Test 2018 hat sich Bottrop geringfügig verschlechtert. Im Durchschnitt geben die Bottroper die Note 4,22 (2018: 4,12) für die Fahrradfreundlichkeit.

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Das bundesweite Gesamtergebnis des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 setzt einen Abwärtstrend fort. Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit der Radfahrenden, hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert, ebenso das Sicherheitsgefühl. Die Radfahrerinnen und Radfahrer bewerten die Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte im Durchschnitt mit der Note 3,9. Falschparker auf Radwegen, die schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen und die fehlende Breite von Radwegen sind die am meisten kritisierten Probleme. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl allein mit dem Rad fahren lassen kann.

Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2020 gibt es auf www.fahrradklima-test.de.