Bottrop. Das Regenrückhaltebecken an der Anlage Beckheide ist in den letzten Sommern mehr und mehr ausgetrocknet. Das hat Folgen für Tiere und Pflanzen.

Aufmerksam geworden durch ein älteres Foto vom „Biotop“ an der Anlage Beckheide in Bottrop, zog ein WAZ-Leser einen aktuellen Vergleich. Er fotografierte den gegenwärtigen Zustand, schickte das Bild an die Redaktion mit der Feststellung, dass das Wasser dort stetig verschwinde und das Biotop mittlerweile so gut wie ausgetrocknet sei.

Fische und Amphibien hatten einst in dem Bottroper Gebiet ihr Zuhause

Tatsächlich ist das etwa fußballfeldgroße, eingezäunte Gebiet hinter der Nebenanlage des Kleingartenvereins Beckheide, dem „Friedlichen Nachbarn“, fast trocken. Zuflüsse sind nicht erkennbar, lediglich die letzten Niederschläge haben den Boden leicht feucht gehalten. Kleingärtner aus der benachbarten Anlage berichteten, dass dies zwar kein ausgewiesenes Biotop sei, es habe aber noch bis vor drei Jahren dort Fische und Amphibien gegeben. Das Gelände sei in den letzten Sommern immer mehr ausgetrocknet.

So sah der Bereich an der Kleingartenanlage Beckheide noch vor vier Jahren aus.
So sah der Bereich an der Kleingartenanlage Beckheide noch vor vier Jahren aus. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ein Eindruck, den die Stadtverwaltung bestätigt. Ihr Sprecher Ulrich Schulze erklärt, dass es sich bei dem Gelände um ein Regenrückhaltebecken handle. Damit lässt sich Regenwassers am Boden soweit regulieren, dass Bäche und Kanäle bei starken Niederschlägen nicht überlastet werden. Dieses spezielle Rückhaltebecken liegt unterhalb aufgeschütteter Hügel, die entwässert werden. Hohe Niederschlagsaufkommen werden in dem Becken aufgefangen und dann in den nahe gelegenen Kirchschemmsbach eingeleitet.

Bei langfristig starken Niederschlägen kann das Becken sich wieder füllen

Lange Zeit sei es feucht genug gewesen, um Tiere und Pflanzen anzusiedeln, sagt Schulze. Doch die letzten beiden Sommer fielen besonders trocken aus, so dass das Becken keine nennenswerten Mengen aufnehmen musste. Bei langfristigen starken Niederschlägen könnte sich das Becken wieder füllen. Schulze befürchtet jedoch: „Das Thema Trockenheit wird uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen.“

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