Bottrop. Sternenzelt ist schnell zu einer Anlaufstelle für junge Trauernde in Bottrop geworden. Wo der Verein nach der Corona-Pause einziehen möchte.
Sternenzelt ist in kurzer Zeit zu einer wichtigen Anlaufstelle für Trauernde geworden. Aktuell werden insgesamt 58 Kinder und deren Familien betreut. Dabei ist Sternenzelt in Bottrop erst seit Mitte November des vergangenen Jahres offiziell ein Verein. Aber was macht Sternenzelt genau? Der Verein unterstützt vor allem Kinder und Jugendliche im Umgang mit Trauer und der Bewältigung nach dem Verlust einer geliebten Person. Oft werden die jungen Menschen bei der Trauerarbeit nicht berücksichtigt. Der Verein versucht unter anderem einen Zugang zu Kindern und jungen Erwachsenen zu bekommen.
Weil die Finanzierung durch Spenden erfolgt, freut sich der Verein umso mehr über eine Unterstützung von 1900 Euro. Die Summe stammt aus einer gemeinsamen Aktion der evangelischen Kirchengemeinde in Bottrop und der katholischen Propstei St. Cyriakus. Ende des vergangenen Jahres produzierten beide Gemeinden einen multimedialen Adventskalender. Die Auflage betrug 13.000 Stück. Kurz vor dem 1. Advent wurden die kostenlosen Exemplare an vielen Stellen in Bottrop und Kirchhellen ausgelegt. Unter anderem in Gemeindehäusern, Kindergärten und Seniorenzentren. Über dort aufgestellte Spendendosen kamen letztlich 1900 Euro zusammen.
Bottroper Sozialdezernent bot auch seine Hilfe an
„Wir unterstützen sehr gerne dieses Projekt“, sagt Pfarrerin Lisa Krengel von der evangelischen Kirche. „Super“, „großartig“, „toll“, lauteten die Reaktionen, als die Spender erfuhren, welchem Verein sie mit dem Geld helfen können. Christiane Hartung, Gemeindereferentin von St. Cyriakus, über Rückmeldungen: „Wir sind nur auf positive Resonanz gestoßen.“ Seit 15 Jahren leistet Sternenzelt diese wertvolle Aufgabe in Begleitung und Beratung schon in Oberhausen. Als Vorsitzende des Bottroper Vereins freut sich Nicole Peters-Bokelmann über dermaßen viel Engagement und über die Bereitschaft, den Verein in seiner Arbeit zu unterstützen.
Sogar von oberster politischer Stelle wurde Hilfe angeboten. Oberbürgermeister Bernd Tischler und Sozialdezernent Jochen Brunnhofer meldeten sich bei ihr, um dem Verein je nach Möglichkeit unter die Arme greifen zu können. Aufgaben gibt es genug. Denn unabhängig von der Trauerbegleitung des Vereins soll sich in Bottrop ein „Trauernetzwerk“, wie es Nicole Peters-Bokelmann nennt, gründen. „Wir sind auf der Suche nach Kooperationspartnern“, sagt sie. Der Sozialdienst katholischer Frauen, die örtlichen Kirchengemeinden und das ambulante Hospiz sind bereits im Boot. „Wir sind außerdem dabei, Wohlfahrtsverbände und weitere Beratungsstellen anzusprechen“, so die „Sternenzelt“-Vorsitzende.
Im Jugendtreff OT Eigen findet der Sternenzelt-Verein Räume
Aktuell kann die Trauer nur in Einzelbegleitung bei den Familien stattfinden. Der Grund ist Corona und die damit geltende Schutzverordnung. Wenn Lockerungen kommen und es die Kontaktbeschränkungen zulassen, sind Gruppen mit mehr Teilnehmern geplant. Dann kann der Verein „richtig loslegen“, so Peters-Bokelmann. Ein Raum für die Treffen ist bereits ins Auge gefasst. Voraussichtlich wird die Kinder- und Jugendeinrichtung OT Eigen genutzt. „Wahrscheinlich abends und für Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren“, meint Peters-Bokelmann.
Spenden an Sternenzelt: IBAN: DE 82 4306 0967 1190 6078 00. Telefonisch ist der Verein erreichbar unter Nicole Peters-Bokelmann 0178/ 8144360 oder Susanne Overbeck 0177/ 7168276. Am Samstag, 6. März, findet ein digitaler Hospiztag statt („Thema: Hospiz macht Schule“). Organisiert vom Hospiz Oberhausen, ein Kooperationspartner des Sternenzelts, und von Nicole Peters-Bokelmann. Einladung und Flyer zur Veranstaltung unter www.hospiz-oberhausen.de