Kirchhellen. Einen Fantasyroman hat Kurt Guske auch schon geschrieben. Doch das Reimen ist seine Kernkompetenz. Deshalb kommt er mit einem Gedichtband.

Im Dorf ist der Mann bestens bekannt: Kurt Guske oder gern auch „Oppa Kurt“. Wann immer man ihn trifft, hat er eine Geschichte auf Lager. In seinem neuen Buch „Unser Hinterhof“ hat er Heimatgedichte verfasst und gesammelt. Über Kirchhellen, die Halde oder das Ruhrgebiet. Mit Herz und Stift ist der Rentner immer dabei, wo etwas los ist im Dorf.

Der 77-Jährige hat erst spät in seinem Leben mit dem Reimen begonnen, doch er hält sich ran mit viel Herz und Fleiß. Er schrieb bereits als Ghostwriter, veröffentlichte verschiedene Romane oder auch Kurzgeschichten.

Schreiben für den guten Zweck

Doch damit nicht genug: Seit Jahren unterstützt er mit seinen Weihnachtsgeschichten, die in der Adventszeit im Dorf ausliegen, und weiteren Aktionen die Aktion „Lichtblicke“. Auch sein neues Buch über Heimatliebe und -landschaften kommt Kindern und Familien in Not zugute.

Mit einem breiten Lächeln erzählt Oppa Kurt: „Ich möchte Mut schreiben und Freude machen. Besonders in solch einer schwierigen Zeit soll man durch meine Werke schmunzeln.“ Wichtig ist es für ihn, dass seine Bücher leicht verständlich seien, aber auch Tiefgang zum Nachdenken hätten.

Die Anregung kam von der Enkelin

Doch wie kam der Autor nach einer langen Laufbahn mit verschiedenen Berufen eigentlich auf das Schreiben? Natürlich gibt es zu dieser Geschichte eine Langversion. Viele werden sie bereits kennen. Deshalb hier die Kurzfassung: „Meine Enkelin hat mir gesagt, dass ich anfangen soll zu schreiben. Sie hat mich förmlich dazu gedrängt, ihr sofort etwas zu dichten. Sie hat immer wieder gesagt, dass ich einfach anfangen solle. Und dann fing ich an. Das Ergebnis damals war ihr dann aber doch zu gruselig.“ berichtet der Rentner lachend.

Danach widmet er sich verschiedenen Genres. Seine Inspiration holt er sich aus Begegnungen in seinem Leben, durch die Umwelt, aber auch von seiner Frau. Sein Gedicht „An meine liebe Frau“ schrieb er anlässlich ihrer Rubin-Hochzeit.

Was er vermisst? Lesungen

Trotz der Corona-Pandemie lässt er sich nicht aufhalten, die Kreativität lässt sich nicht einschränken, im Gegenteil. Oppa Kurt widmet auch dem Coronavirus ein Gedicht. Trotzdem fehlen ihm die Lesungen vor Publikum, da er für sein Leben gerne vorliest. „Besonders an Heiligabend ist es schade, dass keine Lesungen stattfinden können. Nicht nur die Bedürftigen mögen meine Geschichten, auch die junge Leute werden dadurch sehr berührt. Das bedeutet mir sehr viel.“

Sein Lebensweg ist nicht einfach gewesen, umso mehr liebt er seine späte Berufung. Guskes neues Buch trägt er in seiner Jackentasche und präsentiert es stolz. Die Idee, mit seinen Worten etwas Gutes zu tun, kommt ihn durch ein Aufruf von Radio Emscher Lippe: Alle lokalen Radiosender rufen auf, etwas für die Aktion „Lichtblicke“ zu verfassen oder etwas zu spenden. Dieses Möglichkeit setzt der Bottroper sofort in die Tat um. „Ich schreibe nun schon seit mehreren Jahren für Lichtblicke, das ist eine gute Sache. Das eingenommene Geld bleibt hier und unterstützt viele Menschen da draußen.“Doch dabei bleibt es nicht, denn der Autor schreibt für mehrere Einrichtungen wie die Caritas oder die Diakonie.

Jetzt ist aber wirklich mal die Biografie dran

Die nächsten Werke hat der Mann natürlich schon im Hinterkopf. Seit Jahren schon trägt er sich mit dem Gedanken, seine Biografie zu Papier zu bringen. Dieses Jahr will er aber wirklich mal anfangen damit. Dann wäre da noch der zweite Teil seines Weihnachtsbuches. Und weitere Gedichte schüttelt er nach Belieben aus dem Ärmel mit der Ansage: „Gib mir eine Minute.“ Es dauert selten länger.

Was Oppa Kurt besonders wichtig ist? „Ich habe Spaß am Schreiben, das tut mir auch gut. Blödsinn mache ich auch manchmal. Ich möchte einfach kleine Geschichten erzählen. Das Leben ist schön, da muss man auch Schönes schreiben.“ Es wird ihm gelingen. Spätestens zu Weihnachten.

Die Aktion „Lichtblicke“

Die Aktion „Lichtblicke“ aus Nordrhein-Westfalen unterstützt seit 1998 Kinder, Jugendliche und Familien, die in materieller, seelischer und finanzieller Not sind.Die Aktion wurde von 45 NRW-Radios, Caritasverbänden, den NRW-Bistümern und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ins Leben gerufen.“Lichtblicke“ will, so die Gründungsidee, die gesellschaftlich und sozial Schwachen mit Solidarität, Aufmerksamkeit und anderen Mitteln unterstützen. Allein im Spendenjahr 2019/2020 wurden über 4,63 Millionen Euro gespendet.