Kirchhellen. . Als versierter Verseschmied hat sich Kurt Guske einen Namen im Dorf gemacht. Jetzt ist sein Roman erschienen. Zu lesen ist er auch im Pfarrbrief

Mit 64 Jahren suchen sich andere ein neues Hobby, weil sie in Rente gehen. Mit 64 Jahren hat auch Kurt Guske ein neues Hobby gefunden, auch wenn er noch lange nicht in Rente gegangen ist. Damals erwarb er sich den Ruf als schnellster Verseschmied im Dorf und als Schnelldichter für jede Gelegenheit. Mit 75 Jahren hält „Oppa Kurt“ jetzt seinen Roman-Erstling in der Hand und grinst: „Guck mal, was der Oppa auf seine alten Tage noch so zustande bringt.“

Kein gelernter Mann der Feder

Bemerkenswert ist sein Romandebüt besonders deshalb, weil Kurt Guske sich nun wahrlich nicht als Mann der Feder durch dieses Leben geschlagen hat. Mit 14 hat er die Volksschule verlassen und bei Ruhröl Chemiefacharbeiter gelernt. Später hat er - ungern - im Labor gearbeitet, für Versicherungen ermittelt und verkauft. Noch mit 69 Jahren war er als Pharmareferent unterwegs.

Mit Gedichten fing es an

Diese Biografie birgt nicht gerade den Stoff, aus dem Schriftsteller sind. Und doch folgt Guskes literarische Entwicklung in der Rückschau einer gewissen Logik. Angefangen hat er mit Gebrauchslyrik für den täglichen Bedarf, angestiftet von Enkelin Julia. Das wurde zur Gewohnheit: Eine Zeit lang konnte Guske keinen Raum verlassen, ohne ein Gedicht zu hinterlassen. Und das packt ihn auch heute noch, doch davon später mehr.

Engagement für Aktion „Lichtblicke“

Aus den Versen wuchsen drei gesammelte Werke Lyrik und eine schöne Tradition: Seit Jahren liegen in den Geschäften zur Adventszeit Gedichte und Geschichten von „Oppa Kurt“, mit denen er Spenden einwirbt für die Aktion „Lichtblicke“. Dieses Engagement hat ihm eine Einladung zur damaligen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eingebracht, die er - Ehrensache - ebenfalls angedichtet hat. Enkelin Julia illustriert inzwischen seine Gedichtbände. Dann warf er sich auf ein neues Feld: „Ich wollte eine Vampirgeschichte schreiben, wie sie noch nie geschrieben wurde.“ Wir ahnen, was dabei herauskam: „Der Graf von Dunkelstein“, 80 Seiten - natürlich in Reimform. Hinweis: Für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Fantasy-Roman entstand 2018

Schon damals spukte ihm die Idee eines eigenen Romans im Kopf herum. Er habe sich aber nicht getraut. Anfang 2018 hat er sich getraut. Jetzt liegt der Fantasyroman „Entführt, vermisst, verschollen“ vor. Noch was ist von ihm zu lesen. Während der Krippenausstellung in St. Johannes hat Guske spontan eine Besuchergruppe angereimt. Pfarrer Manfred Stücker war begeistert. Jetzt ziert ein echter Guske den Oster-Pfarrbrief.