Bottrop. . Jetzt hat er sein erstes Buch mit „Pottpoesie und mehr“ fertig gestellt. Auslöser war vor sechs Jahren die Bitte seiner Enkelin nach einem Gedicht. Auch Hannelore Kraft und Angela Merkel hat er schon angedichtet
Der Kirchhellener Kurt Guske (70) hat sein erstes Buch vorgestellt. Nach Beiträgen zu Sammelbänden und Gedichten zu Gunsten der Kinder-Hilfsaktion „Lichtblicke“ hat er jetzt „Oppa Kurt“ fertig. Der Untertitel trifft die Sache sehr genau: „Pottpoesie und mehr.“
Im Berufsleben hat Guske mit Poesie eher weniger zu tun gehabt. Er war Chemiefacharbeiter bei Ruhröl und später Laborant, hat Versicherungen und Medikamente vertrieben sowie für Versicherungen ermittelt. Zum Verseschmieden hat ihn Enkelin Luise vor sechs Jahren gebracht mit ihrer Bitte: „Opi, kann du mir auch ein Gedicht schreiben?“ „Gib mir drei Minuten“, wird er vermutlich geantwortet haben. Das sagt er nämlich immer, wenn er auf einen Vers angehauen wird und gleichsam in Echtzeit zu dichten beginnt. Selbst wenn er, einem dringenden Bedürfnis folgend, in einer Bäckerei vorspricht, hat er auf dem Rückweg vom Klo bereits einen gereimten Dank in acht Versen fertig.
Angefangen hat er mit Sprüchen über Blitzer im Radio, weiter gemacht hat er mit Gedichten für die Aktion „Lichtblicke“. Die 2000 Euro, die seine Weihnachtsgedichte einspielten, brachte ihm eine Einladung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ein. Die hat er natürlich in der Staatskanzlei auch angedichtet („Der hellste Stern der SPD“). Guske grinst: „Ihr Lächeln wurde immer breiter.“
Prosa kann Guske auch, wie er im Buch beweist, aber dichten tut er lieber. Seine Verse können derb ausfallen wie in einem Adventskalender für seinen Enkel und Schalke-Fan Alexander. Sie können aber auch anrühren wie seine Weihnachtsgeschichten, von denen die beste, Pardon, Oppa Kurt, eine in Prosa ist. Lesenswert auch sein Nachruf auf Ruhröl, wo er als 14-Jähriger seine Lehre zum Chemiefacharbeiter begann. „Ich weiß es noch ganz genau: Mein erster Lohn betrug 54 DM.“
Und natürlich hat der Rekord-Reimer schon weitere Werke in Vorbereitung. Einen Roman in Reimen über einen der derzeit angesagten Vampire hat er zur Hälfte fertig, von einem Fantasyroman halb lyrisch, halb Prosa liegt schon das erste Drittel auf seinem Schreibtisch. Hat Oppa Kurt noch weitere Pläne? „Gib mir drei Minuten.“