Bottrop. Die IG Marktviertel hat eine Plakataktion angestoßen, an der sich möglichst alle Bottroper Händler beteiligen sollen. Darum geht es den Machern.

Ab Freitagnachmittag sollen sie in möglichst vielen Bottroper Geschäften hängen. Die Rede ist von den Plakaten, die die Interessensgemeinschaft (IG) Marktviertel entworfen, gedruckt und großflächig an die Einzelhändler und Interessengemeinschaften in der Stadt verteilt hat. So wollen die Kaufleute auf sich aufmerksam machen, zeigen, dass es sie trotz aller Probleme noch gibt. „Es geht darum zu zeigen, dass die Stadt immer noch einiges zu bieten hat, auch wenn vielfach nur von Leerständen oder dem Hansa-Center gesprochen wird“, sagt Christina Berger, Inhaberin vom Café Kram.

Sechs unterschiedliche Plakate hat die IG Marktviertel entworfen.
Sechs unterschiedliche Plakate hat die IG Marktviertel entworfen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Die Idee zur Plakataktion kam Irini Hubert. „Ich habe so etwas Ähnliches mal gesehen und mich dann gefragt, ob das nicht auch was für unsere Interessengemeinschaft und unsere Stadt wäre“, sagt die Wirtin der Domschänke. In der IG Marktviertel fiel diese Idee auf fruchtbaren Boden. Ohne lange zu überlegen oder gar städtische Stellen einzubinden, sind die Verantwortlichen aktiv geworden. Vorsitzender Oliver Schröder: „Wir wollten etwas machen, wollten aktiv werden.“

Sechs unterschiedliche Plakate sind entstanden

Und so sind sechs unterschiedliche Plakate entstanden, die hervorheben, was der stationäre Einzelhandel bietet. Da wird unter anderem hingewiesen auf Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort. An anderer Stelle heißt es eher augenzwinkernd: „Weil Online-Shopping einsam macht“, dazu der Appell „Suport your local“, frei übersetzt: Unterstütze deinen lokalen Handel!

Denn genau darum gehe es letztlich. Man wolle auch im Lockdown zeigen, dass man noch da ist, dass hinter jedem Laden in der Stadt Menschen und deren Geschichten stehen. Daher auch das Plakat mit der Botschaft: „Weil hinter jedem Laden eine Story steht.“ Es gehe hier um Händler, um Gastronomen, die hoffen, irgendwann wieder öffnen zu können – und dass die Kunden dann auch wieder kommen, sagt Christina Berger.

Verantwortliche sehen Plakataktion auch als Denkanstoß für die Bottroper

Daher sehen die Marktviertel-Verantwortlichen in ihrer Aktion auch einen Denkanstoß an die Bottroper. „Es geht darum, auch im Lockdown die Läden und den Handel vor Ort zu stärken.“ Dazu gehöre vielleicht auch, sich vor dem Klick im Internet zu überlegen, ob es nicht vielleicht auch einen Händler vor Ort gebe, der das Produkt anbietet. Dort könne man es dann vielleicht auch im Lockdown bestellen und abholen, sagt Oliver Schröder.

Denn vor allem die Einzelhändler, die hier beheimatet seien, die vielleicht nur ein Geschäft haben, die blieben hier. Anders dagegen große Filialisten, die kurzerhand ihre Geschäfte schließen, sobald sie mit den Zahlen nicht zufrieden sind, verweist Schröder auf die aktuellen Beispiele Christ und Douglas, die beide ihre Filialen in Bottrop schon geschlossen haben und H&M, das auch angekündigt hat, den Bottroper Laden dicht zu machen.

Jeder einzelne kann etwas für den Einzelhandel in seiner Stadt tun

Es liege also mit an jedem Einzelnen, etwas für die Stadt und die Kaufleute zu tun, die noch da sind, sagt Christina Berger. Und das sei eben auch ein Grund für diese Plakat-Kampagne.