Bottrop. Parkverbote um Sichtdreiecke an Einmündungen freizumachen: Auf dem Eigen ist nun eine Baumscheibe eingerahmt von Verboten. Das sagt die Stadt.
Es gibt Beschilderungen, die erschließen sich nicht direkt auf den ersten Blick. So ergeht es auch den Anwohner auf dem Eigen, genauer an der Tannenstraße. Hier hat das Straßenverkehrsamt großzügig Parkverbotsschilder aufgestellt. Für Kopfschütteln sorgt insbesondere die Beschilderung im Einmündungsbereich Imbuschstraße. Dort wird quasi eine Baumscheibe von Parkverbotsschildern eingerahmt - inklusive der dicken Findlinge, die schon jetzt ein Parken auf dem Grünstreifen effektiv verhindern.
+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Bottrop verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++
Das sorgt auch in der Politik für Ärger - etwa beim Ratsherren und Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes (SPD). "Sie glauben gar nicht, was man sich dann als Politiker anhören muss. Wir Politiker werden mal wieder für doof erklärt - für Handeln der Verwaltung", schimpft er. Er hat sich auch schon ans Straßenverkehrsamt gewandt und um eine Erklärung gebeten.
Beschilderung bezieht sich nicht auf die Baumscheibe sondern auf die Fahrbahn
Auf Nachfrage der Lokalredaktion erläutert der stellvertretende Stadtsprecher Ulrich Schulze, dass die Beschilderung Teil der Aktion ist, Sichtdreiecke in Einmündungsbereichen freizuhalten. In dem konkreten Fall beziehe sich das Schild auf die Fahrbahn, auch da sei das Parken verboten. Nur: Wer dort parkt, der steht dermaßen nah an der Einmündung, dass er wahrscheinlich auch jetzt schon dort nicht stehen dürfte, schließlich regelt die Straßenverkehrsordnung ja auch einen Mindestabstand in derartigen Straßenbereichen.
Schulze räumt ein, dass man an manchen Stellen möglicherweise zu viele Schilder aufgestellt habe. Das werde aber im Zweifel noch kontrolliert und dann auch korrigiert. Zunächst gehe es jedoch darum, die Bereiche auszuschildern. Ähnlich die Antwort, die Michael Gerdes erhalten hat. Zufrieden ist er mit dieser Aussage nicht. Schließlich verursachen der Auf- und der möglicherweise spätere Abbau unnütze Kosten. Er geht davon aus, dass das Thema im Bau- und Verkehrsausschuss noch einmal zur Sprache kommen wird.
Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses überrascht vom Vorgehen der Verwaltung
Ausschussvorsitzender Rüdiger Lehr (SPD) erinnert daran, dass man im Ausschuss zunächst die Auswirkungen an drei Straßen sehen wollte und dann noch einmal Informationen darüber im Ausschuss erhalten wollte. Dass es nun wohl schon darüber hinaus geht, hat ihn sehr überrascht.