Zehn neue Monitore mit Kundeninformationen bringt die Vestische quer durch Bottrop an. Darum ist der Anzeiger am Hauptbahnhof besonders.
Fahrgäste der Vestischen erfahren mit wenigen Blicken auf die Minute genau, wann ihr nächster Bus los fährt. Am Hauptbahnhof können sie an den zwei neuen Monitoren hoch über ihren Köpfen auch erfahren, wie viel Zeit ihnen bleibt, um ihre Bahn zu erreichen. Das Nahverkehrsunternehmen ist zur Zeit dabei, solche elektronischen Anzeiger an mehreren zentralen Haltestellen im Bottroper Stadtgebiet aufzustellen, um ihren Kundenservice zu verbessern. Außer am Hauptbahnhof werden die Fahrgäste der Vestischen an fünf Knotenpunkten, die Informationen über die Fahrtzeiten ablesen können.
„Wir informieren unsere Kunden über die Ist-Zeiten. Falls sich ein Bus einmal verspätet haben sollte, blenden wir auch seine tatsächliche Abfahrtzeit ein“, sagte Vestische-Prokurist Holger Becker, also die wirkliche und eben nicht diejenige, die im Fahrplan steht. Das Nahverkehrsunternehmen greift dabei auf Daten aus den Verkehrsbewegungen zurück, die der Verkehrsverbund Rhein Ruhr auf seinen Computer-Servern zur Verfügung stellt. „Der Hauptbahnhof in Bottrop ist ja mit seinen vielen Aussteigern und Umsteigern als Aushängeschild genau der richtige Ort, um hier die Anzeiger zu platzieren“, sagte der Vertreter des Nahverkehrsunternehmens.
Habe ich noch kurz Zeit für ein Brötchen?
Oberbürgermeister Bernd Tischler und Verkehrsdezernent Klaus Müller freuen sich über den neuen Kundenservice. „Die Fahrgastinformation verbessert nicht nur den Komfort für die Fahrgäste, sondern wertet den Hauptbahnhof insgesamt ja auch als wichtigen Umsteigepunkt zwischen Bus und Schiene enorm auf“, meint OB Tischler. Auch Verkehrsdezernent Müller hebt das mit Blick auf diese Besonderheit des neuen Services am Hauptbahnhof hervor.
„Ob ich als Umsteiger nun aus der Bahn komme und den nächsten Bus erreichen will oder ob ich als Busfahrer zur Bahnlinie will, hier erfahre ich mit wenigen Blicken sofort, ob es eilig ist oder ob ich mir noch etwas Zeit lassen kann und vielleicht ein Brötchen für Zwischendurch holen kann“, führt er ein Beispiel aus der Alltagspraxis an. Die Informationsanzeiger gehörten zu einem ganzen Bündel an Maßnahmen, mit denen auch die Stadt den Service für Bus- und Bahnfahrer verbessern will. Ziel der Stadt sei es ja, dass mehr Verkehrsteilnehmer nicht immer nur das Auto nutzen, sondern auch mit dem Bus oder Fahrrad fahren.
Willkommen in der schönsten Stadt der Metropole
Außer am Hauptbahnhof wird die Vestische in den kommenden Wochen auch am Eigener Markt, am Boyer Markt, am Heidenheck, am Pferdemarkt und an der Schulze Delitzsch-Straße insgesamt neun weitere solcher digitalen Anzeiger anbringen.. Alle Anzeiger werden außerdem mit einer Vorlese-Einrichtung und einem Auffindeton ausgerüstet, teilt die Vestische mit. Dies gehöre mit zum Standard und findet vor allem bei Blinden- und Sehbehindertenvereinen Lob. Auch in 82 der insgesamt 242 Busse der Vestischen können solche Kundeninformationen mittlerweile über die Monitore laufen.
Neben den Angaben über die Fahrtzeiten von Bussen und Bahnen erhalten die Fahrgäste zusätzliche Informationen. So können sie am Hauptbahnhof in einem Laufband auf dem Monitor lesen, wie sie sich in der Corona-Krise am besten schützen können. Auch andere Auskünfte sind möglich, etwa auch ein kleiner Willkommensgruß an die Fahrgäste, wie er Oberbürgermeister Tischler am liebsten ist: „Willkommen in Bottrop, der schönsten Stadt in der Metropole Ruhr“.
Allererster Anzeiger am Bottroper ZOB
Den allerersten Informationsanzeiger hatte die Vestische schon vor zehn Jahren installiert: am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in der Bottroper Innenstadt. Beim ZOB-Neubau im Oktober 2010 stattete das Nahverkehrsunternehmen alle 16 Bussteige mit den Monitoren aus.
Die jetzige Aufbaustufe endet mehr als zehn Jahre später zur Mitte des nächsten Jahres. Insgesamt wird die Vestische dann von Waltrop bis Bottrop mehr als hundert dieser Anzeiger aufgestellt haben. Das Land übernimmt 90 Prozent der Kosten. In Bottrop trägt die Vestische die Unterhaltungskosten. Den Strom zahlt die Stadt.