Bottrop. Tausende Pakete wollen in Bottrop in diesen Wochen verteilt werden. Die Deutsche Post reagiert - und verstärkt das Zusteller-Team.
Normalerweise sind in Bottrop 132 Brief-, Paket- und Verbundzusteller der Deutschen Post DHL-Group unterwegs. Doch das, was zur Weihnachtszeit und auch aufgrund der Corona-Krise anfällt, stemmen sie nicht mehr allein. „Jetzt sind es 152 – wir haben also in Bottrop 20 Neueinstellungen vor Weihnachten“, berichtet Unternehmenssprecherin Britta Töllner.
Deutschlandweit wurden von dem Unternehmen bereits fünf Wochen vor Weihnachten so viele Pakete zugestellt wie im gesamten Jahr 2019, sagt Töllner – nämlich rund 1,6 Milliarden Pakete. Insgesamt werde ein Sendungszuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Vor Weihnachten sind’s in Bottrop 9000 Post-Pakete am Tag
Auch interessant
Bereits im Lockdown-Monat März war ein besonders hohes Sendeaufkommen aufgefallen. „Zeitweise haben wir im März/April Steigerungen bei den Paketen um bis zu 40 Prozent gesehen“, so die Unternehmenssprecherin. „Damals hatten viele Geschäfte geschlossen.“ Und stattdessen wurde offenbar viel bestellt. „Viele sind dabei geblieben“, ist Töllners Einschätzung. Andere nutzten den Paketdienst, um sich selber zu schützen. Und wenn Familien und Freunde sich in diesem Jahr zu den Feiertagen coronabedingt weniger persönlich treffen können als sonst, mag das auch noch einen Effekt haben, möchte man vermuten.
Wobei die Vorweihnachtszeit grundsätzlich als Pakete-Hochsaison gilt. Zahlenmäßig sieht es in Bottrop so aus: „Normalerweise liefern wir jeden Tag 6000 Pakete in Bottrop. Vor Weihnachten sind es 9000.“ Durch die Black-Friday- oder Cyberweek-Angebote vieler Händler „haben wir jetzt schon einen Peak, der bis Weihnachten anhalten wird.“
Für zusätzliche Zusteller werden extra Auslieferungsautos angemietet
Zusätzliches Aushilfspersonal in dieser Hoch-Zeit für Sendungen bedeutet auch: „Wir müssen zusätzliche Autos anmieten“, erklärt Töllner. Die sind dann auch nicht unbedingt gewohnt post-gelb, sondern zum Beispiel weiß.
Im Paketbereich werde in mehreren Wellen gefahren. „Vor Weihnachten haben wir eine Abendwelle eingeführt.“ So könne es sein, dass ein Paketbote noch zwischen 18 und 21 Uhr schellt – „der ist dann aber nicht ab morgens unterwegs“, betont Töllner. Ihr ist wichtig zu betonen, dass auch die jetzt zur Verstärkung engagierten zusätzlichen Kräfte ordentlich bezahlt werden: „Mit 13,65 Euro pro Stunde plus Weihnachts- und Urlaubsgeld.“
Weihnachtsbriefe und Karten lassen es in den Zustellertaschen bunter werden
Und Briefe? „Insgesamt werden übers Jahr weniger Briefe geschrieben“, sagt Töllner. „Doch zu Weihnachten und Corona sind es deutlich mehr.“ Zudem: „Es wird bunter in den Zustelltaschen, in denen sich doch viele Weihnachtsbriefe und Karten befinden“ – nicht nur schmucklose offizielle Schreiben oder Geschäftsbriefe. Und auch die Brief-Zusteller würden in zwei Wellen vom Stützpunkt auf ihre Touren gehen, wobei coronabedingte Abstände gewährleistet werden. „Es kann sein, dass die Briefe dann mal später kommen als gewohnt“, so Töllner. Die Mitarbeiter würden ihre Arbeitszeiten wochenweise wechseln. Zudem: „Kleinformatige Paketsendungen geben wir den Briefkollegen mit, um die Paketzusteller zu entlasten.“
Corona-Abstands- und Hygieneregeln bestimmen viele Abläufe bei der Post. „Es dürfen keine zwei Personen im Lkw sitzen“, nennt Töllner ein Beispiel. Die Autos würden nach Gebrauch desinfiziert. Sendungen würden an die Kunden mit Abstand überreicht. „Man muss als Empfänger auch nichts unterschreiben, der Paketbote dokumentiert die Übergabe.“ Infektionsfälle bei den insgesamt rund 130.000 Beschäftigten gebe es zwar „den einen oder anderen“, aber die hätten sich jeweils außerhalb des Unternehmens angesteckt.