Bottrop. Hygiene-Regeln werden weniger beachtet, die Kooperation mit den Behörden lässt nach. Jetzt wendet sich der Bottroper Krisenstab an die Bürger.

Der Leiter des Bottroper Krisenstabs, Paul Ketzer, appelliert eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, in ihren Bemühungen um eine Eindämmung der Corona-Pandemie nicht nachzulassen und auch mit den Behörden einvernehmlich zusammenzuarbeiten. Die Pandemie könne nur mit Akzeptanz für das behördliche Vorgehen bekämpft werden.

Seit nunmehr sieben Monaten ist die Bottroper Stadtgesellschaft mit den Folgen der globalen Pandemie konfrontiert, die für jeden Einschränkungen und Hindernisse mit sich bringt. Doch vor dem Hintergrund der langen Zeitspanne und der positiven Entwicklung im Sommer verzeichnen das Gesundheitsamt und die Ordnungsbehörden eine gewisse Müdigkeit, was die Einhaltung der Hygiene-Regeln und die Zusammenarbeit mit den Behörden betrifft.

Das Bottroper Gesundheitsamt steht zunehmend vor Problemen

Vor allem, wenn es um die Nachverfolgung von Kontakten von Infizierten geht, steht das Gesundheitsamt zunehmend vor Problemen. Oftmals können Kontakte nicht erreicht werden, in Einzelfällen sind die angegeben Telefonnummern oder Adressen nicht nachvollziehbar, und wird doch jemand erreicht, kann er in vielen Fällen nur schwer von Auflagen und Einschränkungen überzeugt werden.

Paul Ketzer, Erster Beigeordneter und Leiter des Bottroper Krisenstabs.
Paul Ketzer, Erster Beigeordneter und Leiter des Bottroper Krisenstabs. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Das kostet unsere Mitarbeiter, die auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten, Zeit und Nerven“, sagt Paul Ketzer. „Wir haben eine gute Chance, die Pandemie auch in den Herbst- und Wintermonaten handhabbar zu halten. Dazu müssen aber alle in der Stadtgesellschaft zusammenarbeiten. Den Menschen muss verstärkt in Erinnerung gerufen werden, dass wir letztlich für sie, für ihre Gesundheit arbeiten.“

Weg aus der Krise führt über Solidarität

In diesem Zusammenhang lobt der Krisenstabsleiter ausdrücklich alle Helfer und Unterstützen und alle diejenigen, die in den vergangenen Monaten einvernehmlich mit den Gesundheits- und Ordnungsbehörden zusammengearbeitet haben. „Ihr Verhalten war vorbildlich, weil diese Menschen uns sehr geholfen haben, Infektionsketten zu ermitteln, um gezielt Maßnahmen zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung der Krankheit zu treffen.“ Wenn diese positiven Beispiele zur Regel würden, sei die Stadt für die kommenden Wochen gut aufgestellt. „Nur solidarisch und gemeinsam werden wir gut aus dieser Krise kommen“, sagt Ketzer.