Bottrop. Nach dem Fluten eines Bogens geht es in Bottrop, Gladbeck und Essen jetzt mit der naturnahen Umgestaltung des Flusses weiter
Vor einem Jahr hat die Emschergenossenschaft gemeinsam mit den Städten Bottrop und Gladbeck die renaturierte Trasse der Boye im Pelkumer Feld westlich der B 224 geflutet. Jetzt beginnt die Revitalisierung der einstigen Köttelbecke. Mehr als dreieinhalb Kilometer des Gewässers werden nun in Gladbeck, Bottrop und Essen umgestaltet. In diesen letzten Abschnitt investiert die Emschergenossenschaft 15 Millionen Euro.
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Die Boye gilt als Grenzfluss zwischen den Emscher-Städten Bottrop und Gladbeck. Schnurgerade fließt sie immer noch in weiten Teilen, wurde sie doch über Jahrzehnte infolge der Industrialisierung als Kanal und offener Schmutzwasserlauf gebraucht, dessen einzige Funktion die schnelle Entsorgung des Abwassers der anliegenden Städte war. Doch dieses Kapitel gehört der Vergangenheit an.
Der neue Lauf kriegt die Kurve
Der Wasserwirtschaftsverband hat die Boye in den vergangenen Jahren bereits vollständig vom Abwasser befreit und mit der ökologischen Verbesserung begonnen. Im Pelkumer Feld unmittelbar westlich der B 224 hatte die Emschergenossenschaft im vergangenen Jahr den Platz, um der Boye mehr Raum zu verschaffen – hier kriegt sie mit dem neuen Lauf nicht nur sprichwörtlich die Kurve. Aus ihrem Betonbett wird sie nun auch auf der weiteren Strecke östlich der B 224 befreit.
Der 3700 Meter lange Abschnitt reicht von Gladbeck aus bis nach Süden, wo die Boye wieder auf Bottroper und teilweise auf Essener Gebiet fließt, bevor sie im Pumpwerk Bottrop-Boye an der Prosperstraße/In der Welheimer Mark mündet. Die Arbeiten der Emschergenossenschaft in diesem Bauabschnitt werden Ende 2022 abgeschlossen sein. Die Natur und das Leben kehren wieder an die Boye zurück.
Die Emschergenossenschaft ist gerade in Bottrop sehr aktiv
Als öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverbände betreiben Emschergenossenschaft und Lippeverband in Bottrop eine Kläranlage, eine Abwasservorbehandlungsanlage, 21 Pumpwerke, 10 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 36 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Bottrop rund 53 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 4,4 Kilometer zur Emscher zählen.
Der Wasserwirtschaftsverband
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das Aufgaben für das Gemeinwohl erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
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