Bottrop. . Bernd Tischler bleibt Bottroper Oberbürgermeister. Er gewann die Wahl haushoch. Darum nannte selbst ein Konkurrent sein Ergebnis sensationell.

Bernd Tischler bleibt Bottrops Oberbürgermeister. Der SPD-Spitzenkandidat erhielt bei der Wahl das mit großem Abstand beste Ergebnis. Tischler kommt auf 73,1 Prozent. Insgesamt 31.795 Wählerinnen und Wähler gaben ihm ihre Stimme. Der Oberbürgermeister kann damit in seine dritte Amtszeit gehen. „Das ist ein unglaublich schönes Ergebnis, das mich sehr dankbar, aber auch ein großes Stück demütig macht“, freute sich Bernd Tischler.

Der Oberbürgermeister versprach, dafür zu arbeiten, den Wandel Bottrops von der früheren Bergbaustadt weiter voranzubringen. „Hart arbeiten, das können wir hier gut“, sagte er. Jetzt gelte es um so mehr, die Ärmel aufzukrempeln. Großes Lob bekam Tischler ausgerechnet von einem Konkurrenten. „Sensationell“, bewertete der Linke Günter Blocks das Abschneiden des OB. „Das spiegelt die große Sympathie wider, die Sie in der Stadt genießen“, gratulierte er dem Amtsinhaber. Über das schlechte Abschneiden seiner eigenen Partei zeigte sich der Vorsitzende der Linken sehr enttäuscht. Mit Sorge sieht Blocks die Wahlbeteiligung von 48,36 Prozent. Alle Ratsparteien müssten daran arbeiten, die Wichtigkeit der Kommunalwahlen klarer zu machen und mehr Wähler zu mobilisieren.

Nur in vier Wahlbezirken unter der 70-Prozent-Marke

Sein bestes Stimmergebnis erzielte Bernd Tischler mit 77,61 Prozent in Fuhlenbrock-Heide. In nur vier Ratswahlbezirken blieb Tischler unter der 70-Prozent-Marke. Die geringste Zustimmung erfuhr er in Ebel und der Welheimer Mark - mit 66,2 Prozent der Stimmen. „Ich war ziemlich viel in der Stadt unterwegs und habe die sehr große persönliche Zustimmung gespürt“, freute sich der Oberbürgermeister. Das habe sicherlich auch der SPD geholfen. „Die Bürger sind zufrieden mit unserer Arbeit“, stellte der OB fest. Von Tischlers großer Popularität profitierte auch die SPD. Ihr Fraktionsgeschäftsführer, Frank Beicht, hatte noch kurz vor der Abstimmung gesagt: „Bernd Tischler muss den Karren ziehen“. Von der Bund und Land sei kaum Schub zu erwarten. Mit mehr als 40 Prozent bleibt die SPD mit Abstand die stärkste Kraft im neuen Rat.

Auf Platz zwei bei der OB-Wahl landete die grüne Spitzenkandidatin Andrea Swoboda. Sie landete bei der OB-Wahl auf Platz zwei und verpasste mit 9,47 Prozent ein zweistelliges Ergebnis nur knapp. Ihre Partei schnitt etwas besser ab. Andrea Swoboda räumte ein, dass sie mit einem so guten Ergebnis für SPD-Spitzenmann Bernd Tischler nicht gerechnet habe. Sicherlich habe sich das Fehlen eines CDU-OB-Kandidaten positiv für ihn ausgewirkt. Bernd Tischler profitiere von seinem Amtsbonus. „Dagegen ist es schwer“, sagte die Grüne. Das Abschneiden der Grünen insgesamt sieht sie ausgesprochen positiv. „Wir freuen uns, dass wir das beste Kommunalwahlergebnis für die Grünen überhaupt erreichen konnten und dass die Grünen jetzt unter den kleinen Parteien herausstechen“, sagte Andrea Swoboda

FDP-Kandidat holt mehr Stimmen als seine Partei

Stark schnitt auch der FDP-Kandidat ab. Andreas Bucksteeg holte 6,95 Prozent der Stimmen. Zwar warb auch Grünen-Kandidatin Andrea Swoboda vor der Abstimmung um Stimmen enttäuschter CDU-Wähler, das Fehlens eines OB-Kandidaten der Union wirkte sich offenbar aber eher positiv für den Kandidaten der Liberalen aus. So erhielt Bucksteeg fast drei Prozent mehr Stimmen als die FDP, die am Ende bei 4,1 Prozent lag.

Mit Sorge registrierten Grüne und Linke das Abschneiden der AfD. „Es ist ein Drama, dass die AfD in Fraktionsstärke in den Rat einziehen wird“, sagte Andrea Swoboda. Die AfD wird viertstärkste Kraft im Stadtrat sein. „Und das auch noch, owohl sie kaum Wahlkampf gemacht haben“, meinte auch Linke-Kandidat Günter Blocks. Er nannte die Zustimmung von mehr als sieben Prozent für die AfD daher „erschreckend“.