Bottrop. Nach dem Feuer in dem ehemaligen VW-Autohaus in Bottrop haben die Brandermittler übernommen. Das sagt der Eigentümer der ausgebrannten Hallen.
Nun also eine Brandruine – schon vor dem Feuer war das ehemalige VW-Autohaus an der Gladbecker Straße kein Blickfang. Doch jetzt sind viele der Schaufensterscheiben zerborsten. Im Inneren des Gebäudes türmen sich verbrannte Rückstände – vermutlich Teile der Zwischendecke. Hier hatten sich Brand- und Glutnester gebildet, die Feuerwehr musste die Deckenkonstruktion – teils auch von außen – abreißen.
Doch wie sieht es jetzt nach dem Brand aus? Wie geht es weiter mit dem Gebäude an der Gladbecker Straße und dem Grundstück? Zunächst einmal ist das ehemalige Autohaus durch das Feuer am Montagmittag zu einem Tatort geworden.
Polizei hat Ermittlungen vor Ort inzwischen abgeschlossen
„Die Ermittlungen vor Ort sind allerdings inzwischen abgeschlossen“, sagt Polizeisprecherin Anette Achenbach. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, unklar sei allerdings noch, ob es sich um vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung handele. Das müssten die weiteren Ermittlungen ergeben. Ausgebrochen sei das Feuer in einem Büroraum und habe sich dann über die Zwischendecke in den Verkaufsraum ausgebreitet, so Anette Achenbach.
Eigentümer des Areals ist Edeka. Dort muss man sich erst einmal mit der neuen Situation befassen. Zunächst „müssen wir die Abklärung des Sachverhaltes von Polizei, Versicherung und Sachverständigen abwarten“, teilt Edeka Rhein-Ruhr auf Nachfrage mit.
Edeka kann unter den aktuellen Umstände nichts zur weiteren Nutzung sagen
Doch was genau plant Edeka auf dem Gelände? Die ursprüngliche Idee, hier einen großen Supermarkt zu bauen, lässt sich nicht realisieren. An dieser Stelle darf ein Markt maximal 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Zu wenig für Edeka. Das Unternehmen hat sogar versucht, das städtische Einzelhandelskonzept, wo solche Dinge festgelegt sind, vor Gericht zu kippen, ist damit aber gescheitert.
Angesichts der nun vorliegenden Situation bittet Edeka um Verständnis, „dass wir unter den gegebenen Umständen erst die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten und zu konkreten Planungen zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben können“.
Stadt Bottrop und Edeka sind in intensiven Gesprächen über das Cargo-Gelände
Mit dem endgültigen Gerichtsurteil zugunsten der Position der Stadt sei auch wieder Bewegung in die gesamte Debatte um die Nutzung der Fläche gekommen, sagt Baudezernent Klaus Müller. Er berichtet von intensiven Gesprächen der Stadt mit Edeka. Er geht davon aus, spätestens im Dezember im Bauausschuss konkrete Pläne vorlegen zu können.
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Klar ist: Die Fläche ist im Bebauungsplan als Gewerbefläche vorgesehen. Das schließt großflächigen Einzelhandel aus. Ein kleinerer Discounter – Edeka betreibt auf dem Gelände ja bereits seit Jahren eine ältere Netto-Filiale und gegenüber ist ein Lidl – sei jedoch zulässig, so Müller. Auch Gewerbe in Verbindung mit Autos sei an dieser Stelle denkbar, hebt Müller hervor. Eine Werkstatt oder ein KFZ-Zubehörhandel könnten sich an der Hauptstraße niederlassen.
Von der Brandruine darf keine Gefahr für Passanten ausgehen
Bauzäune sollen zunächst sicherstellen, dass von der Brandruine keine Gefahr für Passanten ausgeht. Einige der Scheiben sind mit Brettern verrammelt. Es sei Aufgabe des Besitzers sicherzustellen, dass durch das Gebäude niemand zu Schaden komme, erläutert Stadtsprecher Andreas Pläsken die generellen Vorgaben in solchen Fällen.
Erste Zeugenhinweise
Die Polizei hat am Dienstag einen Zeugenaufruf veröffentlicht. Erste Hinweise seien daraufhin auch schon bei den Ermittlern eingegangen, sagt Polizeisprecherin Anette Achenbach. Allerdings hätten sich daraus noch keine konkreten Spuren ergeben.
Die Polizei erneuert daher ihren Aufruf. Sie sucht Zeugen, die- insbesondere am Montagmittag - verdächtige Personen oder Beobachtungen an dem leerstehenden Gebäude gemacht haben. Hinweise nimmt das das zuständige Kriminalkommissariat unter 0800/2361 111 entgegen.