Bottrop. In den Bottroper Kitas wird wieder der volle Betreuungsumfang angeboten. Doch noch läuft nicht alles genauso wie vor der Corona-Krise.

In der Kita St. Elisabeth in Bottrop duftet es nach Mittagessen. Kartoffeln, Möhren und Frikadellen soll’s geben. Da mit dem Start des Kita-Regelbetriebs am Montag auch wieder die gebuchten Stunden für jedes Kind voll genutzt werden können, ist es an den Mittagstischen in den Bottroper Einrichtungen tendenziell voller als zuletzt. Und die Kinder in St. Elisabeth etwa dürfen sich jetzt wieder selbst von den Speisen nehmen. So gibt es viele Schritte hin zur Normalität – aber vergessen ist Corona bei den Kita-Verantwortlichen deshalb nicht.

Bottroper Eltern bringen Kita-Kinder weiter über die Außenbereiche in die Gruppen

Zu Beginn der Corona-Krise hat Andrea Bert, Leiterin der Kita St. Elisabeth, mit den Kindern über die Abstandsregel gesprochen. Diese im Regelbetrieb noch einzuhalten, ist für die Kinder in den Gruppen praktisch unmöglich.
Zu Beginn der Corona-Krise hat Andrea Bert, Leiterin der Kita St. Elisabeth, mit den Kindern über die Abstandsregel gesprochen. Diese im Regelbetrieb noch einzuhalten, ist für die Kinder in den Gruppen praktisch unmöglich. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

„Wir haben die Eltern noch nicht im Haus, sie bringen die Kinder weiter über die Außenbereiche in die Gruppen“, sagt Andrea Bert, Leiterin der kath. Kita St. Elisabeth. Für die Eingewöhnungsphase dürfen Eltern rein – mit Abstand und Mundschutz. Die strenge Hygiene samt Händewaschen und Desinfizieren zwischendurch werde beibehalten, die Gruppen beim Spielen draußen noch nicht komplett durchmischt.

Auf der anderen Seite werden – auch weil es personell nicht anders machbar ist – jetzt Gruppen in den Randzeiten wieder zusammengelegt. Sicherheitsabstände innerhalb der Gruppen sind in Kitas grundsätzlich nicht zu erwarten.

Sorgen bereitet Bert die Personalsituation: „Ich habe zwei Mitarbeiterinnen, die nicht am Kind arbeiten dürfen.“ Zwei weitere hätten zudem aktuell einen Krankenschein. Froh ist Bert über die angekündigte Alltagsbegleiterin, die etwa beim Flächendesinfizieren und Waschen von Spielzeug hilft.

Erzieherinnen nehmen Coronatest-Angebot eher zurückhaltend an

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Im Team gebe es auch weiterhin Ängste. Die Coronatests, die sie alle 14 Tage freiwillig machen könnten, wollen die Erzieherinnen zunächst nicht nutzen. „Was bringt es?“, fragt Bert. In wenigen Tagen könne das Ergebnis überholt sein. Auch Ursula Sommer, Sachgebietsleiterin bei der Stadt, berichtet für die städtischen Kitas, „dass dieses Angebot momentan eher zurückhaltend angenommen wird.“

Sommer bezeichnet Montagmorgen die Situation in den städtischen Einrichtungen als „ziemlich entspannt“. Es gebe kaum Eltern, die ihre Kinder nicht bringen. Auch hier würden die Kinder zumeist über die einzelnen Gruppen in Empfang genommen. Personal fehle nicht mehr so viel wie zu Beginn der Krise.

Kinder mit Schnupfen sollen 24 Stunden zu Hause beobachtet werden

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Zudem gilt: „Wenn Kinder Schnupfnasen haben, so müssen sie nach Weisung des Ministeriums 24 Stunden zu Hause bleiben. Entwickeln sich in diesem Zeitraum keine weiteren Symptome wie zum Beispiel Fieber und/oder Husten, so dürfen sie die Kita wieder besuchen“, so Sommer.

Dieser Punkt bereitet den Eltern nach Einschätzung von Stefanie Wilisch (Jugendamtselternbeirat) die meisten Sorgen. „Was ist, wenn mein Kind Husten hat? Wenn es nach Hause geschickt wird?“ Spontanes Freinehmen sei nicht in jedem Job möglich. Insgesamt sei aber mit Blick auf den Regelbetriebsstart gerade bei den berufstätigen Eltern eher Erleichterung zu spüren.