Bottrop. Bottrop war coronafrei. Nun gibt es neue Fälle, die alle auf einen Ursprung zurückgehen. Unter den Erkrankten sind zwei Kita-Mitarbeiterinnen
In den letzten Wochen war der Blick auf die Bottroper Corona-Statistik eigentlich weitestgehend erfreulich. Über viele Tage stand dort die Null bei den aktuell Infizierten. Am vergangenen Freitag jedoch meldete der Bottroper Krisenstab sechs Infizierte, übers Wochenende meldete die Stadt eine weitere Erkrankung. Im Zuge dessen musste bereits in der vergangenen Woche sicherheitshalber die Kita Wichtelstube in Bottrop geschlossen werden, so Thorsten Albrecht von der städtischen Pressestelle.
Allerdings sei es dem Gesundheitsamt gelungen, die Infektionskette zurückzuverfolgen. Demnach hat sich ein Bottroper auf einer Familienfeier außerhalb der Stadt mit dem Virus angesteckt. Zurück zu Hause hat er dann seine Frau angesteckt, die als Erzieherin in der Bottroper Kita arbeitet. Diese wiederum hat das Virus an eine Kollegin weitergegeben. Und auch der Ehemann der Kollegin hat sich infiziert.
Mitarbeiterinnen der Kita sind in Quarantäne, deshalb ist die Einrichtung geschlossen
Tests im Umfeld haben dann weitere Infektionen angezeigt. So zählt Bottrop nun aktuell wieder sieben Infizierte, die alle auf die Familienfeier zurückzuführen sind. Kinder sind bisher nicht erkrankt.
Thorsten Albrecht weist darauf hin, dass die Kita nicht auf Anweisung der Stadt geschlossen wurde. Stattdessen habe sich der Betreiber zu dem Schritt entschlossen, auch weil die Mitarbeiterinnen untereinander Kontakt hatten und nun in Quarantäne sind – es also an Personal für die Betreuung fehlt.
Bottroper Gesundheitsamt kann die Infektionsketten bisher gut zurück verfolgen
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Gerade die Rückverfolgbarkeit sei von großer Bedeutung, heißt es seitens der Stadt. Bisher sei es auch immer gelungen, die Erkrankungen auf einen Ausgangspunkt hin zu verfolgen. Das hilft, um tatsächlich gezielt auf das Virus zu testen und Kontaktpersonen unter Quarantäne zu stellen und so sicherzustellen, dass das Virus möglichst wieder eingedämmt wird. Aktuell, so Thorsten Albrecht, stünden in Bottrop 43 Personen unter Quarantäne.
Als Bottrop Mitte Juni coronafrei war, hatte der Krisenstab bereits gewarnt, dass sich das auch ändern könne. In einer Region wie dem Ruhrgebiet, wo viele Bottroper außerhalb der Stadt arbeiten, Freundschaften und verwandtschaftliche Beziehungen pflegen, war die Wahrscheinlichkeit immer gegeben, dass das Virus auch in Bottrop wieder auftritt. Stadtsprecher Andreas Pläsken hatte deshalb schon damals eindringlich gemahnt, die vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.