Kirchhellen. Feuerwehrchef Kim Heimann hat den Nachbarn der neuen Wache größtmögliche Rücksicht versprochen. SPD kritisiert fehlende Einbindung der Bürger.

Bei den neuen Nachbarn stoßen die am Mittwoch vorgestellten Pläne für den Neubau der Feuerwache II an der Kreuzung Rentforter Straße/In der Koppel/Kirchhellener Ring nicht auf Begeisterung. Einige von ihnen brachten das in der Sitzung der Bezirksvertretung zum Ausdruck. Für die SPD gab Bezirksfraktionschef Willi Stratmann zu Protokoll: „Wir hätten uns gewünscht, die Bürger früher in die Planungen einzubinden. Wir haben das mehrfach vergeblich versucht.“ Ein Grundstückstausch könnte die Wache noch näher an die Rentforter Straße versetzen und den Abstand zur Wohnbebauung vergrößern.

Wenn sich Ereignisse überschlagen: Erst drei Stunden zuvor hatte die Stadtspitze verkündet: Wir haben 10.000 Quadratmeter an der Rentforter Straße/In der Koppel für 720.000 Euro gekauft und werden dort für 11,5 Millionen Euro die Feuer- und Rettungswache Kirchhellen neu bauen. Das Grundstück hat den Schönheitsfehler, dass die Stadt einen schmalen Streifen direkt an der Rentforter Straße nicht kaufen konnte. In der Sitzung der Bezirksvertretung meldete Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder eine neue Lange: „Wir hätten die Möglichkeit, durch einen Grundstückstausch an die Rentforter Straße heranzurücken.“ Der Eigentümer würde im Tausch ein Stück Bauerwartungsland am westlichen Grundstücksrand erhalten.

Zu klein für einen Neubau: Das Gelände der Feuer- und Rettungswache an der Schulstraße.
Zu klein für einen Neubau: Das Gelände der Feuer- und Rettungswache an der Schulstraße. © www.blossey.eu | ans Blossey

Aufstellungsbeschluss für Bebauungsplan

Um die Planung der neuen Wache schnellstmöglich auf den Weg zu bringen, hat eine Mehrheit der Bezirksvertreter den Aufstellungsbeschluss „Feuer- und Rettungswache II“ um diese Fläche erweitert. Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins versicherte den Bezirkspolitikern: „Es ist überhaupt kein Problem, das Gebiet der Betrachtung zu erweitern.“ Dann sollten wir das auch tun, sagt Frederik Steinmann (CDU): „Wir brauchen die schnellstmögliche Lösung. Und wir schulden den Anwohnern die bestmögliche Lösung für Lärm- und Sichtschutz.“

Das war das Stichwort für Feuerwehrchef Kim Heimann. Er versicherte den Anwohnern: „Wir wollen eine gute Nachbarschaft.“ Eine Sorge versuchte er den neuen Nachbarn gleich zu nehmen: „Wir werden definitiv nicht die Koppel als Ausrückstrecke Richtung Westen nehmen - außer vielleicht, wenn es bei Wilms brennt.“

Einsatzfahrten durch den neuen Kreisverkehr

Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr werden durch den neuen Kreisverkehr ausrücken und dort wohl das Martinshorn noch nicht brauchen, sagte Heimann mit Blick auf die Lärmbelastung. „Unsere Hauptwege werden die Rentforter Straße und der Kirchhellener Ring sein.“ Einsätze in Grafenwald werden Feuerwehr und Rettungsdienst über die Forststraße anfahren, Einsätze in der Ortsmitte und in Feldhausen über den Kirchhellener Ring. Der Kreisverkehr am Ende des Kirchhellener Rings ist zum Teil schon gebaut. Die Ausschreibung für den Rest könne nach Angaben des Tiefbauamtes in diesem Jahr folgen. Für den Fall, dass dass Feuerwehrgrundstück tatsächlich durch einen Flächentausch bis zur Rentforter Straße reicht, brachte die Planungsamtsleiterin eine eigene Feuerwehreinfahrt in den Kreisverkehr ins Gespräch.

Zum Thema Lärm- und Sichtschutz versprach Heimann: „Wir werden uns in alle vier Himmelsrichtungen abschotten.“ Platz dafür ist reichlich vorhanden. Für Funktionsgebäude und Infrastruktur braucht die Feuerwehr nur zwei Drittel des Grundstücks.