Bottrop. Das Dach vom Verwaltungstrakt der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop schluckt bald CO2. Welchen Sanierungsbedarf es an der Schule noch gibt.

Regen ist kein gutes Wetter für Arbeiten an der Fassade. So steht das Gerüst am Verwaltungstrakt der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop am grauen Mittwochmorgen etwas verlassen da. Doch das wird sich bald ändern, denn zu tun gibt es hier in den Ferienwochen genug: „Der Verwaltungstrakt bekommt eine Wärmedämmfassade“, sagt Bauleiter Matthias Daniel. Sonnenschutzanlagen für die Fenster sind ebenfalls geplant. Und: „Das Metalldach kommt weg.“ Stattdessen komme ein Material zum Einsatz, das CO2 absorbiere. „Das ist hier das zweite Probeobjekt dafür.“

Der flache, bereits bepflanzte Dach-Teil wird auch zukünftig grün sein. Rund 140.000 Euro stecken in diesen Maßnahmen, finanzielle Mittel dafür stammen aus dem Konjunkturpaket, erklärt Matthias Daniel. Zusammen mit den bereits im vergangenen Jahr ausgetauschten Fenstern und den LED-Leuchten im Innern sei damit die energetische Sanierung des Verwaltungstrakts, dessen bislang über drei Treppenstufen zu erreichender Eingang zudem eine Rampenanlage erhält, abgeschlossen.

Klassenzimmer im Bauteil D der Bottroper Gesamtschule erhalten Schallschutzdecken

Zwei Arbeiter nehmen die alte, schadhafte Beschichtung von den Wänden im Bauteil D der Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop. Über ihnen ist die Unterkonstruktion für die neue Schallschutzdecke zu erkennen.
Zwei Arbeiter nehmen die alte, schadhafte Beschichtung von den Wänden im Bauteil D der Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop. Über ihnen ist die Unterkonstruktion für die neue Schallschutzdecke zu erkennen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Was nicht heißt, dass es an der Gesamtschule auf dem Eigen sonst nichts (baulich) zu tu gäbe. Im Gegenteil, im Bauteil D zum Beispiel sind die Handwerker nicht erst seit diesen Sommerferien am Werk. Im Erdgeschoss sieht man’s gleich: Schultische und Stühle sind übereinander gestapelt auf den Flur geschoben, leichte Abdeckungen schützen sie vor Baustaub, Leitern und anderes Handwerker-Zubehör dominieren, wo sonst Bücher und Stifte weitestgehend das Sagen haben.

In einem Klassenzimmer sind zwei Arbeiter gerade dabei, die alte und schadhafte Plastikbeschichtung von den Wänden zu nehmen. Das Problem: Die abwaschbare Farbe löste sich wegen fehlender Haftung an vielen Stellen vom Untergrund; wo einmal Risse entstanden, wurden die Löcher schnell größer. Und zwar nicht nur in diesem Raum – da müssen überall neue Anstriche her.

LED-Beleuchtung ersetzt die alten Röhrenleuchten

Im Raum gegenüber ist die Unterkonstruktion für die neu einzubauende Schallschutzdecke gut zu sehen. Sie wird überall die alten Gipskarton-Lochdecken ersetzen. Ein Kabel hängt durch das Gerippe – das wird später mal für den Beamer gebraucht, der mittig an die Decke montiert wird. Hinter allen Tafeln werden entsprechende Beamer-Projektionsflächen aufgemalt. Die alten Röhrenleuchten sind mit der alten Decke auch passé, stattdessen wird es eine LED-Beleuchtung geben. „So haben wir nicht nur für eine gute Schule was getan, sondern auch energetisch“, bemerkt Matthias Daniel.

Im Obergeschoss von Bauteil D sind die Klassenräume bereits fertig renoviert.
Im Obergeschoss von Bauteil D sind die Klassenräume bereits fertig renoviert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

All diese Maßnahmen werden im Erdgeschoss und ersten Stock in insgesamt elf Klassenzimmern umgesetzt. Die Säulen in den Fluren, deren Farbschicht ebenfalls teils abgeblättert ist, sollen in diesen Ferien noch neue Anstriche erhalten.

Matthias Daniel führt ins zweite Obergeschoss: Dort kann man sehen, wie es mal werden soll, da sind die Klassenzimmer nämlich bereits renoviert. Aktuell würden rund 120.000 Euro in Bauteil D gesteckt, überschlägt der Bauleiter. Die Gesamtkosten für EDV-Sanierung, Schallschutz- und Sonnenschutzmaßnahmen, LED-Beleuchtung, Anstricharbeiten und Wandsanierungen belaufen sich in dem Gebäude nach Angaben des Fachbereichs auf rund 475.000 Euro. Hier kann die Stadt auf das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ des Landes NRW zurückgreifen.

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