Bottrop. In der 2. Zirkus-Gala zeigen Nachwuchstalente unterstützt von den Profis, was man in einer Woche lernen kann. Die Show kann sich sehen lassen.

In der Manege ist mundschutzfreie Zone. Mit den Fackeln in der Hand knien die Artisten im weiten Rund. Auf Kommando spucken sie in die Flamme und entzünden dabei eine noch größere Flamme. Die Kinder im Publikum rasten aus, klatschen und rufen laut Beifall. Die zweite Gala-Vorstellung der Kinder aus dem Ferienzirkus Casselly hat es in sich.

Volle Konzentration der jungen Artistin erfordert auch diese elegante Reifennummer.
Volle Konzentration der jungen Artistin erfordert auch diese elegante Reifennummer. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Tierdresseure, Trapezakrobaten oder Trampolinis – in ihren Abschluss Vorstellungen zeigen die Kinder wieder, was sie in der vergangenen Woche gelernt haben. Durch Corona war es lange noch unklar, ob der Ferienzirkus überhaupt wieder stattfinden kann. Denn schon in den Osterferien musste die Mange leer bleiben. Doch jetzt durfte der Zirkus unter besonderen Bedingungen seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die Caselly-Familie ist der Stadt Bottrop und vor allem auch den Ferienkindern sehr dankbar, denn die Corona Pandemie hat den Zirkus, wie so viele andere Künstler auch, vor eine große Herausforderung gestellt.

Unterstützung war ein Tropfen auf den heißen Stein

„Die Einnahmen aus den Osterferien sind ausgeblieben und die staatliche Unterstützung war ein Tropfen auf den heißen Stein. Deswegen sind wir umso glücklicher, dass der Zirkus jetzt wieder stattfinden kann.“ Aus eigenen Ersparnissen hat sich die Familie über die Osterzeit über Wasser gehalten. „Normal“ sind die Wochen im Zirkus trotzdem nicht: Mundschutz tragen, Hände desinfizieren und Abstand halten heißt es für die Kinder.

Die lustigen Akrobaten im Retro-Stil bekamen wie alle anderen auch Unterstützung durch die Casselly-Zirkusprofis.
Die lustigen Akrobaten im Retro-Stil bekamen wie alle anderen auch Unterstützung durch die Casselly-Zirkusprofis. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Ioanna Kedzierski ist das erste Mal Ferienhelfer im Kinderferienzirkus und eine Aufgabe ist es, auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen zu achten. „Am Anfang der Woche mussten wir die Kinder noch daran erinnern. Ab dem dritten Tag war das auch kein Problem mehr und alle haben sie sich schon gegenseitig an die Coronaregeln erinnert.“ Auch wenn sich die Kinder ihre Ferien ein bisschen anders vorgestellt haben, hatten sie trotzdem eine schöne Zeit im Ferienzirkus.

Wenn es weitergehen soll, müssen wir die Regeln beachten

Eva ist schon das dritte Mal Ferienkind und sie weiß, wie es normalerweise abläuft. „Am Anfang war es etwas ungewohnt, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich habe mich sehr auf die Zeit gefreut und deswegen fand ich das besonders schön, als meine Eltern mir gesagt haben, dass der Ferienzirkus stattfinden wird.“

Auch diese Teilnehmerin des Ferienzirkus hatte sich für die Pferdedressurnummer prächtig herausgeputzt.
Auch diese Teilnehmerin des Ferienzirkus hatte sich für die Pferdedressurnummer prächtig herausgeputzt. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Dass der Spaß nicht verloren gehen soll, war auch Voraussetzung. „Wir gehen mit den Maßnahmen professionell um, der Spaß steht bei den Kindern trotzdem immer im Vordergrund“, erklärt Alfons Casselly. Auch für manche Betreuer war der Ferienzirkus etwas Neues. „Als es hieß, dass der Zirkus stattfinden kann, mussten viele neue Helfer gesucht werden, weil eine große Zahl abgesprungen ist. Dann bin ich dazu gekommen und ich bin sehr froh darüber. Die Zeit hat mir hier sehr viel Spaß gemacht“, erklärt Ioanna. Die Einnahmen durch Tagesgäste bleiben dennoch aus. Aber beim Training und dem Auftritt in der Manege scheint der Frust durch die Pandemie dann doch für eine paar Stunden vergessen.

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