Es gibt strenge Hygienevorschriften.: Das Zirkusgelände dürfen Eltern nicht betreten. Das Training findet in kleineren Gruppen statt als sonst.

Hurra, der beliebte Kinderferienzirkus mit der Familie Casselly ist wieder in der Stadt. In den Osterferien entpuppte sich die Corona-Pandemie als Spielverderber. Die Veranstaltung in Kirchhellen fiel aus. Mit den Sommerferien sind auf dem Donnerberg an der Bogenstraße die dreiwöchigen Zirkuswochen gestartet - allerdings mit Einschränkungen und unter besonderen Vorkehrungen.

Nur angemeldete Kinder dürfen das weitläufige Gelände betreten. Der einzige Zugang erfolgt im Scheitelpunkt der Berg- und Bogenstraße. Der Zirkusplatz ist ringsherum eingezäunt. Tagesgästen bleibt der Zutritt verwehrt. Die Eltern müssen ebenfalls draußen bleiben. Folglich: Sie dürfen die Galavorstellungen nicht besuchen. Die strengen Auflagen lassen ein ausverkauftes Zirkuszelt nicht zu.

Übung macht den Meister. So wie bei den beiden Mädchen im Kinderferienzirkus. Wegen der strengen Hygienevorschriften muss das Diabolo-Spielzeug für Jongleure nach dem Training desinfiziert werden.
Übung macht den Meister. So wie bei den beiden Mädchen im Kinderferienzirkus. Wegen der strengen Hygienevorschriften muss das Diabolo-Spielzeug für Jongleure nach dem Training desinfiziert werden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

DVD statt Live-Gala

„Wir haben durchweg positives Feedback von den Eltern bekommen. Sie freuen sich, dass die Veranstaltung überhaupt auf die Beine gestellt werden konnte“, sagt Victoria Parzybot vom städtischen Spielmobil, das den Kinderferienzirkus organisiert.

In den zurückliegenden Jahren platzte das gelb-blaue Zirkuszelt beinahe aus allen Nähten. Familien, Freunde und Verwandte wollten bei den Galavorstellungen die Plätze mit der besten Sicht ergattern. Diesmal schauen sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre. Die Vorstellungen werden, wie schon in der Vergangenheit, mit professionellen Videokameras aufgezeichnet. Victoria Parzybot hat gute Nachrichten für alle Daheimgebliebenen: „Wir stellen den Eltern eine DVD mit den Aufführungen kostenlos zur Verfügung.“

120 Kinder dürfen mitmachen

Wegen Corona sind diesmal weniger Kinder vor Ort. 120 von ihnen erleben pro Woche hautnah die Zirkuswelt. Die Teilnehmer sind aufgeteilt in eine Vormittags- und Nachmittagsgruppe. Abwechselnd üben sie sich in Jonglage, Seil- und Bauchtanz, Clownerie, Artistik, Tierdressur oder als Feuerspucker und Fakir. Die Zirkusfamilie Casselly und die Mitarbeiter des Spielmobils haben ein wachsames Auge darauf, dass die vorgeschriebenen Vorgaben in den Workshops und im Zirkuszelt eingehalten werden. Es gab miteinander einen engen Austausch. „Wir hatten viele Besprechungen und Ideen, wie sich das alles umsetzen lässt“, sagt Parzybot.

Beispiel Esszelt: Dort dürfen sich nicht alle 120 Kinder gleichzeitig aufhalten. Jede Gruppe isst für sich. Erst wenn die eine fertig gegessen hat, kommt die nächste. „Die Plätze sind gekennzeichnet, damit die Kinder nicht zu nah beieinander sitzen“, erklärt Parzybot. Anstatt acht Personen sitzen höchstens vier an den Tischen der Bierzeltgarnituren. Anschließend werden die Tische und Bänke desinfiziert. Es gibt einen separaten Ein- und Ausgang ins Esszelt. Markierungen, die den Mindestabstand anzeigen, befinden sich auf dem Boden vor der Essensausgabe. Vor dem Zelt wurde eigens ein großes Waschbecken aufgestellt, an dem sich die Kinder schon vorher die Hände waschen. Hygiene ist ohnehin ein wichtiges Thema beim diesjährigen Kinderferienzirkus. Generell sind bei den Kreativ- und Spielangeboten sowie im Zirkuszelt immer Desinfektionsmittel vorhanden. Die Materialien werden nach dem Gebrauch jedesmal desinfiziert.

Victoria Parzybot vom städtischen Spielmobil, das den Kinderferienzirkus organisiert. „Es ist ein wahnsinnig tolles Projekt“, sagt sie.
Victoria Parzybot vom städtischen Spielmobil, das den Kinderferienzirkus organisiert. „Es ist ein wahnsinnig tolles Projekt“, sagt sie. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Rollentausch um 15 Uhr

Und es gibt terminliche Änderungen: Anstatt wie gewohnt samstags finden die Galas freitags statt. Zunächst zeigt die Vormittagsgruppe ab 11 Uhr in der Manege, was sie gelernt hat. Auf den Holzbänken im Zirkuszelt sitzen staunend, klatschend und Abstand haltend die Nachwuchskünstler der Nachmittagsgruppe. Ab 15 Uhr werden die Rollen zwischen Zuschauer und Akteuren getauscht.

Trotz der zahlreichen Einschränkungen überwiegt die Freude bei Teilnehmern und Verantwortlichen. Die ungewohnten Umstände haben zudem einen positiven Nebeneffekt. Die Übungsgruppen sind mit maximal zehn Kindern viel kleiner als in den Vorjahren. „Das Training ist viel intensiver“, sagt Victoria Parzybot. Als Mitarbeiterin des Spielmobil-Teams ist es ihr erster Kinderferienzirkus. Sie ist beeindruckt, wie die Jungen und Mädchen in kürzester Zeit ihre Scheu ablegen, konzentriert lernen, sich Dinge zutrauen und letztlich über sich hinaus wachsen. „Es ist ein wahnsinnig tolles Projekt“, sagt sie.

Motto: Musik liegt in der Luft

Das Motto des diesjährigen Kinderferienzirkus lautet „Musik liegt in der Luft“. Das Spielmobil-Team ist zu erreichen per E-Mail rollmobs@bottrop.de oder während des Aufenthalts an der Bogenstraße am besten unter 0160/ 90138021.

Weitere Informationen zum Spielmobil „Rollmobs“ unter www.spielmobil-bottrop.de oder www.facebook.com/Spielmobil.Bottrop/