Bottrop . Bottrop meldet erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie: Infizierte: 0. Ein guter Tag, kommentiert der Krisenstab, aber nicht das Ende der Krise.
Das ist ein guter Tag für Bottrop. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie und als erste Kommune im Regierungsbezirk Münster kann die Stadt nach Münster melden: Aktuell Infizierte: Fehlanzeige. Bei aller Freude über das Erreichte warnt der Krisenstab: Das ist nicht das Ende der Krise.
„Wir haben heute keine bestätigten Fälle, und das ist gut“, sagt Krisenstabs-Sprecher Andreas Pläsken. „Aber wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit in der Stadt infizierte Menschen. Sie wissen es nicht und wir wissen es nicht, weil ihre Krankheit vielleicht ohne Symptome verläuft oder verlaufen ist.“ Deshalb seien weiterhin die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sehr wichtig.
Warnung vor Leichtsinn
Zu der Warnung des Krisenstabes vor Leichtsinn passt die Meldung aus der Nachbarstadt Gladbeck. Dort bekam die Lamberti-Grundschule Freitagvormittag die Nachricht: Ein Mädchen aus der zweiten Klasse hat sich mit dem Coronavirus infiziert, vermutlich im Familienkreis. „Davor werden wir uns auch weiter fürchten müssen: eine Infektion in der Schule oder, schlimmer noch, in einem Altenheim. Keiner darf jetzt sagen: Corona ist vorbei, jetzt können wir wieder Party machen.“
Im Krisenstab rechnen die Planer weiter mit der Möglichkeit, dass eine zweite Infektionswelle Bottrop erreicht. Wenn zum Beispiel nach Ende der Sommerferien die Schulen den Regelbetrieb wieder aufnehmen sollen, könnten Reiserückkehrer nach Einschätzung des Krisenstabes ein unkalkulierbares Infektionsrisiko darstellen. Pläsken: „Auch in Bottrop haben wir den Fall einer Großfamilie gehabt, die sich untereinander und andere angesteckt hat.