Bottrop. Das Programm für die nächste Spielzeit steht. Der Vorverkauf beginnt am 6. August. Die Finanzierung der Haldenshows ist zunächst noch ungewiss.
Das neue Theater- und Konzertprogramm der Stadt steht - und hat auch in Coronazeiten nichts am bisherigen Umfang eingebüßt, mit einer Ausnahme: Die fünf Open-Air-Aufführungen auf der Halde Haniel im kommenden Juni sind bereits abgesagt. Das hat weniger mit der Coronapandemie zu tun, als mit den neuen Besitzverhältnissen des ehemaligen Bergbauareals.
Denn seit kurzem gehört auch die Bottroper Halde nicht mehr der RAG, sondern dem Regionalverband Ruhr (RVR). Bislang habe die RAG auch nach dem Ende des Bergbaus der Stadt großzügig bei den Aufführungen in der Bergarena unter die Arme gegriffen, sagt Frank Offert. Mit den neuen Besitzverhältnissen sei jedoch auch die Beteiligung an den Kosten für die Aufführungen ungewiss, so der stellvertretende Kulturamtsleiter.
Sicherer Platz mit Abonnement
Wer aber nun das neue Spielzeitheft aufschlägt, das übrigens erstmals ein Foto mit dem Namensgeber des Kulturzentrums, August Everding, ziert, findet ein Programm ganz ohne Abstriche. Die beiden großen Theaterreihen mit je sechs Aufführungen bilden nach wie vor das Rückgrat der Spielzeit. Konzerte, Kindertheater, Kabarett, Jazz und Kammerkonzerte versprechen ein breitgefächertes Angebot. Alles wie immer? Fast. Coronabedingte Änderungen sind nicht (ganz) ausgeschlossen.
Zum Auftakt der Reihe A am 24. September stellt Autor Ferdinand von Schirach in seinem Stück „Gott“ gleich die große Fragen nach menschlicher Freiheit und Autonomie zum Beispiel in der Sterbehilfediskussion. Gesetz gegen Freiheit, Qualtod gegen Wahltod, so die postulierten Gegensätze.
Filmadaption und Klassiker
Mit Strindbergs „Fräulein Julie“ steht am 23. November ein mit Judith Rosmair und Dominique Horwitz prominent besetzter Klassiker auf dem A-Programm, während das Westfälische Landestheater (WLT) danach mit „25 km/h“ eine Filmadaption des erfolgreichen Roadmovies von 2018, damals mit Lars Eidinger und Bjarne Mädel in den Hauptrollen, auf die JAG-Bühne bringt. Mit „Marlow“ bringt das WLT einen Krimi von Volker Kutscher heraus. Im Mittelpunkt steht dann wieder dessen Kommissar Gereon Rath, der durch die Fernsehserie „Babylon Berlin“ einem breiten Publikum bekannt wurde.
Die Komödie in der Reihe B sorgen hautnahes Erleben von TV- und Bühnenstars wie „Tatort“-Kommissar Boris Aljinovic in „Nein zum Geld!“, Peter Prager und Michaela May in „Der Sittich“ oder Jochen Busse, René Heinersdorff und Hugo Egon Balder, die in „Komplexe Väter“ frühere Lebensfehler korrigieren wollen. Klar, dass es zwei Frauen sind, die den drei Männern aus der komplexen Lage heraushelfen, bevor sie zu Vätern mit Komplexen werden. „Präsidenten-Suite“ hingegen widmet sich dem weiten Feld der „#Me Too“-Debatte. In diesem „modernen Märchen“ geht es auch um das weniger beleuchtete Feld von Frauen als Mittäterinnen oder Täter-Schützerinnen.
Das komplette Programm liegt gedruckt im Kulturzentrum aus. Demnächst auch online unter bottrop.de
Vorverkauf und Kontakt
Der Vorverkauf für alle städtischen Kulturveranstaltungen beginnt am 6. August an der Theaterkasse im Kulturzentrum, Blumenstraße 12-14, im WAZ-Leserladen, Osterfelder Straße 13, 46236 Bottrop, ab 7. August. Kontakt: Email: theaterkasse@bottrop.de oder 02041/70-33 08. Eine Bargeldrückerstattung für Veranstaltungen, die wegen der Coronapandemie ausgefallen sind, ist ab 13. Juli möglich.