Kirchhellen. Bürgerantrag zur Umbenennung liegt vor. Bezirksvertretung Kirchhellen entscheidet am Dienstag. Wilfried von Loewenfeld war Freikorps-Führer.

Geht es nach Sahin Aydin soll die Loewenfeldstraße bald in Maria-Lippert-Straße umbenannt werden. Er hat dazu einen Bürgerantrag gestellt. In der Sitzung am Dienstag, 9. Juni, wird sich die Bezirksvertretung Kirchhellen in der Aula der Hauptschule Welheim mit einer Umbenennung beschäftigen.

Damit geht die Diskussion um den Straßennamen des umstrittenen Freikorps-Führer Wilfried von Loewenfeld in die nächste Runde. Der Zeitpunkt der ersten Umbenennung der Johannesstraße in „Marine-Brigade-von-Loewenfeld“ sei nach Angaben der Bezirksvertretung nach 1938 gewesen. Die zweite Umbenennung in die frühere Johannesstraße folgte am 17. Januar 1947. Am 7. Juni 1960 wurde die verlängerte Johannesstraße vom Nordring zur Loewenfeldstraße. Im April 1984, Juli 1995, November 2010 und im März 2019 stimmte die Bezirksvertretung gegen eine weitere Umbenennung.

Maria Lippert wird brutal misshandelt

Laut Sahin Aydin berichten historische Quellen über die Misshandlung und Ermordung von Arbeitern nach der Eroberung von Gladbeck, Kirchhellen und Bottrop durch die Marinebrigade Loewenfeld. Hierbei soll auch Maria Lippert brutal misshandelt und vergewaltigt worden sein. Zuvor wurde sie am 27. April 1920 nach einer Denunziation von Soldaten der Marinebrigade in ihrer Wohnung in Bottrop verhaftet. Man warf ihr vor, Landfriedensbruch begangen zu haben und als Krankenschwester bei der Roten Ruhrarmee aktiv gewesen zu sein. Nach ihrer Freilassung klagte sie gegen den Staat. Die Regierung lehnte ihren Antrag auf Entschädigung ab. Maria Lippert starb am 23. April 1927 in Ohligs, einem Stadtteil von Solingen.

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