Bottrop. Zum Tag der Apotheken zieht die Bottroper Sprecherin eine Zwischenbilanz der Corona-Krise. Apotheker sagen Bürgern Danke für Geduld und Umsicht.

Von Beginn der Corona-Pandemie an waren die Apotheken wichtige Anlaufstellen für die Bottroper – bei Fragen zum Virus ebenso wie bei der Suche nach Desinfektionsmitteln oder Schutzmasken. Weil die Apotheker früh Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, konnten nahezu 100 Prozent aller Apotheken geöffnet bleiben und für die Patienten da sein, sagt Apothekerin Birgit Lauer in einer Zwischenbilanz anlässlich des bundesweiten „Tags der Apotheke“ am Sonntag (7. Juni).

Plexiglaswände und Abstandsmarkierungen in Apotheken installiert

Birgit Lauer, Sprecherin der Bottroper Apothekerschaft, zeigte auch immer wieder, wie das richtige Händewaschen zum Schutz vor dem Corona-Virus funktioniert.
Birgit Lauer, Sprecherin der Bottroper Apothekerschaft, zeigte auch immer wieder, wie das richtige Händewaschen zum Schutz vor dem Corona-Virus funktioniert. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

„In den Apotheken vor Ort wurde umgebaut, Plexiglaswände installiert, Abstandsmarkierungen auf dem Boden aufgeklebt und Hinweisschilder aufgehängt“, erinnert die Sprecherin der Bottroper Apothekerschaft an die erste Phase der Corona-Krise. „Gemeinsam mit unseren Kunden mussten wir uns auf neue Regeln einstellen, Abstand halten, auf den Händedruck verzichten. Damit sich nicht so viele Personen gleichzeitig in der Apotheke aufhalten, mussten Patienten manchmal draußen warten.“

In vielen Apotheken werde zudem im Zwei-Schichtbetrieb gearbeitet, damit die Teams sich gegenseitig nicht begegnen, berichtet Lauer. Damit konnte das Risiko minimiert werden, dass im Falle eines Infektionsverdachts plötzlich alle Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt und die Apotheke hätte geschlossen werden müssen. „Die Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung der Patienten im Quartier hat neben dem Infektionsschutz höchste Priorität.“ All diese Maßnahmen seien bei der großen Mehrheit der Kunden auf viel Verständnis gestoßen.

Desinfektionsmittel selbst hergestellt

Als Desinfektionsmittel knapp wurde, haben die Apotheker es flächendeckend selbst hergestellt. „Wir haben das Know-how und konnten sofort damit beginnen, nachdem uns die Herstellung erlaubt worden war“, so Apothekerin Lauer. Engpässe seien so erfolgreich überbrückt worden.

Auch interessant

Gerade zu Beginn der Pandemie hätten dennoch viel mehr Patienten als sonst die Apotheke aufgesucht, um nach Desinfektionsmittel und Schutzmasken zu fragen oder ihre Medikamente abzuholen – nicht selten auch „auf Vorrat“. „Viele Kunden waren verunsichert. Wir haben beraten, von Hamsterkäufen abgeraten, Tipps zum richtigen Tragen von Masken gegeben und Desinfektionsmittel und medizinische Schutzausrüstung bedarfsgerecht verteilt – und dabei erklärt, warum wir das tun.“

Knappe Ressourcen gut verteilt

Denn vor allem in Krankenhäusern, Praxen, Pflegeheimen, im Rettungsdienst und bei vorerkrankten Patienten waren Desinfektionsmittel und Ausrüstung knapp, wurden dort jedoch am allerdringendsten gebraucht. Auch Medikamente zu „hamstern“ hätte letztlich denen geschadet, die dringend auf diese Arzneimittel angewiesen sind, aber womöglich leer ausgegangen wären. Auch dies sei auf viel Verständnis gestoßen.

„Die Apothekerinnen und Apotheker in Bottrop sagen allen Kunden deshalb danke dafür, dass sie in der Krise Geduld zeigen, sich und andere vor dem Virus schützen und das auch weiterhin tun“, betont Lauer.