Bottrop. Das Krankenhaus nimmt behutsam den Normalbetrieb wieder auf. Auf jede Coronalage soll aber schnell reagiert werden können. Strenge Hygieneregeln.
In vielen Bereichen werden aktuell die strikten Corona-Regelungen gelockert, und auch das Knappschaftskrankenhaus Bottrop bereitet die behutsame Rückkehr zum Normalbetrieb vor. Vermehrt sollen nun aufgeschobene, sogenannte elektive Behandlungen wieder durchgeführt werden. Dennoch gilt es für das Haus flexibel zu bleiben für den Fall eines erneuten Anstiegs der Infektionszahlen.
„In den letzten Wochen wurden zahlreiche Maßnahmen getroffen, um eine vermehrte Anzahl an Corona-Patienten isoliert behandeln zu können. Dafür haben wir ganze Stationen umfunktioniert und eine Covid-19-Einheit, eine Abklärungseinheit sowie einen Bereich für Verdachtspatienten geschaffen“, resümiert KKH-Geschäftsführer Dr. André Schumann. Die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten wurden verdoppelt, sodass kurzfristig insgesamt 44 Intensivplätze, 34 davon mit Beatmungsfunktion, zur Verfügung standen. Eine beachtliche Anzahl an Beschäftigen sei entsprechend geschult und Personalausfallkonzepte erstellt worden, insbesondere im intensivmedizinischen Bereich.
Hohe Fallzahl an Covid-19-Patienten in dem Bottroper Krankenhaus
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„Wir haben in den letzten zwei Monaten viel Erfahrung sammeln können, was die Behandlung von Patienten mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion oder einem entsprechenden Verdacht darauf betrifft“, berichtet Prof. Dr. Gernold Wozniak, Ärztlicher Direktor des KKH. „Die Zahl der im Knappschaftskrankenhaus behandelten Covid-19-Patienten ist mit 30 positiv getesteten Patienten beachtlich und liegt um ein Vielfaches höher als die Fallzahlen in den umliegenden Krankenhäusern.“
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Die große Herausforderung sei gewesen, die unbemerkte Einschleppung des Corona-Virus ins Haus zu verhindern. Diverse Maßnahmen wurden umgesetzt, um dieses Risiko zu minimieren. „Niemand darf das Krankenhaus ohne Mund-Nasen-Schutz betreten“, so Dr. Wozniak. Sämtliche Patienten werden vor ihrer geplanten Aufnahme ins Krankenhaus abgestrichen und dürfen erst bei Vorliegen eines negativen Testergebnisses auf eine Normalstation aufgenommen werden. „Bei einer Aufnahme im Notfall verbleibt der Patient bis zum Vorliegen des Abstrich-Ergebnisses in Quarantäne auf der Abklärungseinheit.“
Strenge Hygienemaßnahmen nach Vorgaben des RKI
In den Ambulanzbereichen wurden Wartebereiche und die Terminvergabe dahingehend angepasst, dass einbestellte Patienten sich möglichst nicht begegnen. Zudem wird bereits bei der telefonischen Terminvereinbarung nach typischen Krankheitssymptomen gefragt.
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Auch die Mitarbeiter sind eine mögliche Gefahrenquelle für das Einschleppen des Virus. Daher werde die Einhaltung der strengen Hygiene-Maßnahmen nach den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes wie Händedesinfektion, Tragen des Mundnasen-Schutzes und je nach Einsatzgebiet noch weiterer Schutzkleidung immer wieder kontrolliert. Mitarbeiter, die in kritischen Bereichen arbeiten und regelmäßig Kontakt zu Covid-19-Patienten oder Verdachtsfällen haben, werden regelmäßig abgestrichen.
„Wir blicken zuversichtlich auf die kommende Zeit und fühlen uns gut vorbereitet, um langsam zu einem Normalbetrieb zurückzukehren und gleichzeitig die Entwicklung der Pandemie im Blick zu haben“, unterstreicht Schumann.