Bottrop-Kirchhellen. Wegen des Coronavirus musste die Blutspendeaktion verlegt werden. Statt eines Frühstücks gab es dieses Mal für die Spender nur eine Lunchbox.

Den Saal im Brauhaus am Ring kennen die feiererfahrenen Kirchhellener ganz anders: Geschmückt, prall voll und mit vielen Getränken. Am Sonntag stehen Liegen vor der Theke, hinter dem Vorhang führen Ärzte Gespräche und weiß gekleidete Helfer geben den Ton an. Wegen der Hygieneanforderungen und den behördlichen Auflagen wurde der Blutspendetermin vom DRK-Heim ins Brauhaus verlegt, weil dort erheblich mehr Platz ist.

Strikteste Sicherheitsvorkehrungen

Vor Betreten des Saals müssen sich die Spender einem Screening unterziehen, bei dem die Temperatur gemessen wird und erste Fragen zum Gesundheitszustand, Auslandsaufenthalten oder Corona-Kontakten beantwortet werden müssen. Spezielle Corona-Tests seien noch nicht notwendig, erläutert Markus Schmid, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst Münster. Wichtig seien das Tragen von Schutzmasken und Einhalten der Sicherheitsabstände. Deshalb gibt es im Saal einen Einbahnstraße-Parcours aus Tischen, Regalen und Absperrungen, bei dem die Spender eine Station nach der anderen abarbeiten müssen. Nach der Aufnahme der Personendaten folgt ein Formular mit Gesundheitsfragen und das Gespräch mit den Ärzten, bevor es zur eigentlichen Blutspende kommt.

Ungewohntes Bild vor dem Brauhaus: DRK-Fahrzeuge und Blutspender, die mit Sicherheitsabstand Schlange stehen.
Ungewohntes Bild vor dem Brauhaus: DRK-Fahrzeuge und Blutspender, die mit Sicherheitsabstand Schlange stehen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch für die ehrenamtlichen Kirchhellener DRK-Helfer und Helferinnen ist das Vorgehen ungewohnt. Anfangs sei es noch nicht so rund gelaufen. „Aber jetzt hat sich alles eingespielt“, sagt Hildegard Hagemann. Insgesamt sammelt man Erfahrungen mit der neuen Organisationsform. „Neue Zeit, neue Regeln“ meint Markus Schmid, der zufrieden zusammenfasst: „Es läuft insgesamt erfreulich gut.“ Erstmals wurden Termine ausschließlich über Reservierungen vergeben, um Wartezeiten zu minimieren.

Bereits am Freitag war die Veranstaltung mit 130 Anmeldungen ausgebucht, kann Nathalie Steinmann vom DRK -Kirchhellen stolz verkünden. Man habe die vorhandenen Kapazitäten bewusst nicht ganz ausgeschöpft, da noch Erfahrungen mit der besonderen Organisation fehlen. Stolze 149 Blutspenden kann das DRK am Ende verbuchen, darunter 11 Erstspender.

Menschen wollen Gutes tun und helfen

Obwohl zeitweise doch mehr als 15 Personen draußen vor den Markierungen warten, lassen sich die Blutspender nicht abhalten. „Das Blut wird gebraucht“, wissen die Schwestern Jennifer und Verena Fuhrwerk. Sie wollen wie Kirstin Sawinski etwas Gutes tun: „Corona ist kein Grund aufzuhören.“ Man habe Respekt, aber keine Angst, heißt es übereinstimmend. Es sei ja nicht so, dass das Blut jetzt nicht auch gebraucht würde, sieht Klaus Kempkes ebenso die Dringlichkeit der Spende, wie Franz Breilmann, der besonders die gute Organisation lobt. „Das Leben muss einfach weitergehen“ ergänzen auch die „Wiederholungstäter“ Ulrich Voelkel und Tochter Anika. Man müsse jetzt halt nur die Hygienevorschriften noch sorgfältiger einhalten.

Der gewohnte Imbiss nach der Blutspende mit dem entspannten Verweilen und Gesprächen am Frühstückstisch musste leider entfallen, als Ausgleich gab es für die Spender eine Lunchbox.

Nachholtermin in Gladbeck

Nächster Blutspendetermin in Kirchhellen ist am 19. Juli ebenfalls im Brauhaus. Für spontan entschlossene Blutspender gibt es noch Termine am Montag, 11. Mai, in der Stadthalle in Gladbeck. Antworten zur Blutspende an der kostenlosen Hotline 0800 1194911 oder auf drk-kirchhellen.de