Kirchhellen. Die Kirchhellener DRK-Ortsgruppe blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Aktuell gibt es 48 Helfer – und die planen den nächsten Großeinsatz.
90 Jahre ist die Ortsgruppe Kirchhellen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) schon aktiv im Dienste für die Mitmenschen. Weil das selbstverständlich auch ein Grund zum Feiern ist, traf man sich am Sonntag an der Fahrzeughalle am Wienkamp. Bierwagen, Grill und – extra für die kleinen Besucher – eine Hüpfburg standen bereit.
Der stellvertretende Vorsitzende Michael Deffner erinnerte an die bewegte Vereinsgeschichte. Nach der Gründung im Jahre 1929 in der Gastwirtschaft Schröer wurde die Gruppe zwar im Zweiten Weltkrieg Dorsten zugeteilt, aber bereits 1949 neu aufgebaut. Diesmal bei Dickmann, das DRK sei in Kirchhellen schon immer mit dem „Lokalen“ verbunden, erläuterte Deffner. 1985 sei man dann von Recklinghausen nach Bottrop „gewechselt worden“.
Früher wurde das Material in Containern gelagert
Mit dem DRK-Familienzentrum und dem Bau einer eigenen Fahrzeughalle begann die moderne Zeit der Ortsgruppe. Der damalige Vorsitzende Hermann Bellendorf erinnerte sich noch daran, wie vorher die Fahrzeuge überall im Dorf untergestellt und das Material in Containern gelagert worden war. Jetzt teilt man sich das Gebäude mit dem Familienzentrum, in dem auch der DRK-Kindergarten untergebracht ist.
Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder betonte bei der Begrüßung, dass das DRK aus Kirchhellen nicht wegzudenken sei: „Kirchhellen kann stolz auf das DRK sein!“Auch Michael Deffner lobte den Zusammenhalt im „Dorf“, man habe einen großen Zuspruch und finde Akzeptanz bei den Bürgern.
Das bestätigt auch Nathalie Steinen, zuständige Rotkreuzleiterin für den Blutspendedienst: „Wir können uns über die Spender nicht beklagen.“ Man habe in mehreren Terminen fast 1000 Spender pro Jahr erreicht, und auch der Blutspendemarathon im August sei ein Erfolg gewesen.
Kooperation mit den Maltesern
Allerdings geht auch beim DRK die Zahl der ehrenamtlichen Helfer wie fast überall zurück. Zwar gibt es zur Zeit noch 48 Helfer, gebraucht würden aber laut Rotkreuzleiter Daniel Buschfort mindestens 68. Deshalb kooperiert man mit dem Malteser Hilfsdienst, der zwei Fahrzeuge übernimmt und 20 Helfer für die gemeinsame Arbeit stellt. Die Verantwortlichen betonen, es sei kein Zwang, sondern eine sinnvolle Kooperation und Notwendigkeit mit dem passenden Partner.
Neue Gesichter in der Jugendarbeit
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Bei der Jugendarbeit sind neue Gesichter gerne gesehen. Lasse (9) ist seit einem Monat im Jugendrotkreuz dabei, weil „man anderen Menschen helfen kann und es Spaß macht. Man tut was Gutes.“ Bislang hat der Grundschüler Grundkenntnisse in Erster Hilfe erworben und den Rettungswagen kennengelernt. Lennart Gertz (17) will ebenfalls Menschen helfen, ihm ist aber auch die Gemeinschaft besonders wichtig und „man lernt auch viel.“ Die kindliche Faszination des Blaulichts trieb Tobias Uhlmann zum DRK: „Ich habe es nie bereut, hier wird die Gemeinschaft groß geschrieben, Jung und Alt arbeiten zusammen.“
Das DRK Kirchhellen ist im Bereich Sanitätsdienst und als Einsatzeinheit für NRW im Katastrophenschutz tätig. Der nächste geplante Großeinsatz wird das viertägige Brezel- und Schützenfest im nächsten Jahr sein.
Eine Vielzahl von Ausbildungen
Bei den Übungsabenden im Familienzentrum am Mittwoch ab 19 Uhr ist jeder herzlich willkommen. Eine Vielzahl von Ausbildungen wird angeboten, vom Rettungshelfer bis zum Rettungssanitäter oder im Bereich der Technik im Katastrophenschutz.
Das Jugendrotkreuz trifft sich mittwochs ab 17 Uhr im Familienzentrum. Weiter Infos gibt es im Internet auf www.drk-kirchhellen.de