Bottrop-Kirchhellen. Die Stadt Bottrop schafft mehr Platz für Betriebe. Als Zufahrt zu den Firmengrundstücken hinter der Hegestraße wird eine neue Straße gebaut.
Der Ausbau des Gewerbegebietes Brandenheide in Grafenwald beginnt jetzt bald. Oberbürgermeister Bernd Tischler hat per Dringlichkeitsbeschluss rund 1,8 Millionen Euro für Arbeiten an der Kanalisation frei gegeben. Den Auftrag erhielt das Unternehmen Alex Maas Tiefbau aus Moers. Auf dem Hintergelände zwischen der Hegestraße und der Brandenheide können sich damit demnächst voraussichtlich zwischen vier und sechs Firmen ansiedeln.
"Mit der Auftragsvergabe hat der Ausbau des Gewerbegebietes begonnen. Vorgesehen ist zunächst der Neubau der Kanalisation", sagte Sabine Wissmann, Leiterin des Bottroper Ressorts für Wirtschaftsförderung. Auch Regenwasserkanäle sollen dort eingebaut werden, über die das Regenwasser dann in die Boye abgeleitet werden kann. Das Tiefbauamt rechne damit, dass die Tiefbaufirma für die Verlegung der Kanalrohre etwa ein Jahr lang brauchen werde. "Auch eine Baustraße wird dann errichtet", kündigte die Ressortleiterin an. Die Stadt rechnet also mit einer zügigen Vermarktung des Geländes.
Stadt Bottrop kaufte dem Eon-Konzern das Grundstück ab
Die künftige Gewerbefläche ist nun insgesamt 30.000 Quadratmeter groß. Denn die Stadt hat sich in der Zwischenzeit auch das südlich angrenzende Grundstück gesichert. Das Gelände war zuvor in Besitz des Energiekonzerns Eon gewesen, der Konzern habe das Gelände aber möglichst schnell vermarkten wollen. "Die Stadt hat dieses Grundstück gekauft, auch weil die Firmenansiedlungen dort an konkrete Ziele geknüpft sind. Diese lassen sich so hoffentlich einfacher durchsetzen, weil wir als Eigentümer des kompletten Geländes nun mehr Einfluss auf die Grundstücksvergabe nehmen können", sagte Sabine Wissmann.
So hat die Stadt auf Wunsch des Stadtrates einen etwas größeren Grundstückszuschnitt vorgenommen und eine Mindestgröße von 5000 Quadratmetern pro Firmengrundstück festgelegt. Außerdem sollen in dem Gewerbebiet solche Betriebe Platz finden, die möglichst viele Arbeitsplätze und Lehrstellen mitbringen oder schaffen, wünscht der Bottroper Stadtrat. Einzelhandelsbetriebe werden in der Brandenheide aber generell nicht zugelassen, um die Geschäfte entlang der nahen Schneiderstraße nicht zu gefährden. Als Zufahrt zu dem Gewerbeterrain wird die Stadt eine neue, kleinere Straße bauen: die seit Jahren geplante Giesenheide.
Wirtschaftsförderer führen Listen mit Interessenten
Das Gelände hatte die Stadt vor dem jetzt absehbaren Baubeginn zunächst komplett für ein Bottroper Unternehmen reserviert, sie kann jetzt aber wieder neu in eine Vermarktung des Grafenwälder Gebietes einsteigen. "Wir können die Flächen an mehrere Betriebe vergeben, wir würden aber selbstverständlich auch das gesamte Gelände an ein einzelnes Unternehmen verkaufen", sagte Wirtschaftsförderin Sabine Wissmann. Die Stadt führe eine Liste an Betrieben, die ihr Interesse an neuen Firmengrundstücken angemeldet hätten. "Darunter sind sowohl Bottroper Unternehmen als auch Firmen von außerhalb", erklärte Sabine Wissmann.
Allerdings erwies sich die derzeitige Corona-Krise als Hindernis für den Neubeginn der Vermarktung des Grafenwälder Gewerbegebietes. Denn die Vorarbeiten für das Gewerbegebiet waren unter Dach und Fach gebracht, als die Krise auch in Deutschland akut wurde. "Wir wären allzu gern schon früher in die aktive Vermarktung eingestiegen, doch dann ist uns erst einmal der Corona-Lockdown dazwischen gekommen", bedauert Sabine Wissmann.
Neuer Komplex mit Wohnungen und Büros
>>> Auf dem Grundsücksstreifen vor den künftigen Firmengrundstücken ist direkt an der Hegestraße der Bau eines weiteren Wohnhauses vorgesehen. Das Gelände hatte Eon schon vor dem Grundstücksgeschäft mit der Stadt verkauft. In dem Komplex sollen insgesamt 14 neue Wohnungen und zwei Räume für Praxen oder Büros entstehen, ist schon etwas länger auf dem Bauschild ausgewiesen.