Kirchhellen. . Die Stadt beginnt mit der Vermarktung zwischen Im Pinntal, Schul- und Gartenstraße. 2020 sollen dort die ersten Unternehmen einziehen

Die Not ist groß, es muss schnell gehen: Weil Bottrop dringend Gewerbeflächen braucht, beginnt die Stadt mit der Vermarktung des neuen Gewerbegebietes im Pinntal zwischen Garten- und Schulstraße. Bis zum 5. Juni können interessierte Firmen sich um Flächen auf dem 2,7 Hektar großen Areal bewerben.

Bebauungsplan von 2009

Das Gewerbegebiet ist die Fortsetzung des neuen Gewerbegebietes westlich Gartenstraße in nördlicher Richtung. Beide können entstehen auf der Basis eines 2009 vom Rat beschlossenen Bebauungsplanes. Das Gewerbegebiet südlich der Straße Im Pinntal war in Rekordzeit vermarktet. Für das neue Areal erwartet Sabine Wissmann ebenfalls einen schnellen Verkauf der Flächen. Viele Betriebe in Kirchhellen sitzen in Gebäuden, aus denen sie eigentlich längst herausgewachsen sein wollten.

So wie das Autohaus Bellendorf an der Pelsstraße, das seit Jahren nach einer Erweiterungsfläche sucht. Auch weil der Partner Seat Druck macht, weiß Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder: „Eigentlich hätte Bellendorf schon Ende letzten Jahres eine Erweiterungsfläche haben müssen. Jetzt müssen sie Ende des Jahres angefangen haben zu bauen.“

4000 Quadratmeter reserviert.

Das könnte klappen. Für Bellendorf sind an der Südostecke des Ackers 4000 Quadratmeter reserviert. Das Autohaus muss auch nicht zwingend darauf warten, dass die Stadt voraussichtlich im Herbst mit dem Bau der Erschließungsstraße beginnt, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler: „Diese Fläche könnte auch von der Gartenstraße aus erschlossen werden.“

Lange Verhandlungen

Weil die Stadt nicht nur in Kirchhellen so wenig Gewerbeflächen anbieten kann, hat sie hart und lange um diesen Acker gerungen. Tischler berichtet von „intensiven Grundstücksverhandlungen“, und der Bezirksbürgermeister nickt dazu. Mehrfach hat er versucht, die festgefahrenen Gespräche wieder voranzubringen.

Jetzt sollen sich die ersten Betriebe im kommenden Jahr ansiedeln können. „Interessenten gibt es reichlich“, sagt Sabine Wissmann. Darunter sind auch Unternehmen aus dem Gewerbegebiet gegenüber, denen ihre gerade bezogenen Räume schon wieder zu eng werden.

Kein Grund zum Durchatmen

Immerhin: Mit dem neuen Gewerbegebiet Im Pinntal und dem Gewerbegebiet Brandenheide in Grafenwald, dessen Vermarktung gerade vorbereitet wird, hat die Stadt erstmal wieder Gewerbeflächen zu bieten. Eine Gelegenheit zum Durchatmen. „Auf keinen Fall“, sagt Hermann Hirschfelder, Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses. „Höchstens ein Anlass für Schnappatmung.“

Gewerbeflächen bleiben knapp in der Stadt. Und auf die frei gezogenen Bergbauflächen etwa in Grafenwald werden die Wirtschaftsförderer noch ein paar Jahre warten müssen. Bergrecht will Weile haben.

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