Bottrop. Das Bottroper Freibad ist für die Saison vorbereitet und steht auf Standby. Die Corona-Auszeit wird zur Säuberung und Ausbesserung genutzt.

Das Wasser steht klar und verlockend in den Schwimmbecken, die gemähten Liegewiesen scheinen nur auf Besuch zu warten und vom blauen Himmel lacht die Sonne. Gut, es könnte wärmer sein, und 17 Grad Wassertemperatur muss man mögen. Doch im Prinzip könnte das Stenkhoffbad öffnen. Bislang aber bremst Corona den Badespaß aus. Geht es nach dem Land NRW könnte es dem 20. Mai wieder losgehen. Das zumindest hat die Landesregierung am Mittwochnachmittag verkündet.

Khishigt Buja im Grünpflege-Einsatz auf dem Freibad-Gelände.
Khishigt Buja im Grünpflege-Einsatz auf dem Freibad-Gelände. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

„Das Bad ist in einem Top-Zustand und seit Ende April startklar“, sagt Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs. Mit dem Mai-Beginn startet klassischerweise die Freibadsaison. Doch noch sind statt Badegästen Mitarbeiter vor Ort, die die Corona-Auszeit für Verschönerungsarbeiten nutzen, für die in Jahren der normalen Saisonvorbereitung sonst keine Zeit ist.

Frischer Anstrich für Bänke und Geländer

Fabian Knuth, Auszubildender zum Fachangestellten im Bottroper Sport- und Bäderbetrieb, hilft an diesem Mittwochmorgen zum Beispiel dabei, die Rasenkanten sauber und ordentlich zu machen. Er deutet auf die Bänke am Rande der Liegewiese: „Wir wollen noch die Sitzplätze abspritzen und, wenn noch Zeit ist, die Pfosten streichen.“ Auf dem Plan stehen außerdem die Edelstahlpflege für die große Rutsche am Nichtschwimmerbecken, frische Anstriche fürs rote Geländer am Eingangsbereich oder das Beschneiden von Hecken und Büschen.

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Gleichzeitig muss permanent dafür gesorgt werden, dass die Wasserqualität stimmt. Im täglichen Wechsel wird der Beckenbodensauger durchs Schwimmer- bzw. Nichtschwimmerbecken geschickt. Kontinuierlich wird gechlort. „Wir stehen Gewehr bei Fuß, damit wir bereit sind, wenn die Freibadöffnung möglich ist“, sagt Schwimmmeister Klaus Duckheim.

Pumpenschaden behoben

Zu der regulären Saisonvorbereitung gehörten laut Heidtmann in diesem Jahr unter anderem Anstricharbeiten und die Behebung eines Pumpenschadens. „Wir haben auch neue Haar- und Faserfänger bekommen und diese komplett ausgetauscht“, ergänzt Azubi Jonas Jarzombek. Zudem musste die Folie im Schwimmerbecken geflickt werden. „Letztes Jahr hatten wir das Problem, dass wir viel Wasser verloren haben. Ein paar Stellen waren undicht“, erzählt der Auszubildende.

Azubi Fabian Knuth will auch noch die Edelstahl-Rutsche aufpolieren.
Azubi Fabian Knuth will auch noch die Edelstahl-Rutsche aufpolieren. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die Chlor-Anlage wurde natürlich getestet und geprüft, das Planschbecken mit seiner kleinen Rutsche und den knallbunten Figuren hat einen neuen Anstrich bekommen – allerdings bislang noch kein Wasser. Insgesamt wurde wie jedes Jahr nach dem SOS-Prinzip vorgegangen, wie Schwimmmeister Klaus Duckheim es nennt: „Sicherheit – Ordnung – Sauberkeit.“

Hallenbäder stehen auch auf Standby

Genauso wie das Freibad sind auch die beiden großen Hallenbäder in Stadtmitte und Kirchhellen auf Standby, sagt Jürgen Heidtmann. Auch dort wird die Zeit für eine intensive Grundreinigung genutzt, unterstreicht Schwimmmeister Klaus Duckheim. „Innerhalb von zwei Tagen können wir den Betrieb wieder hochfahren“, kündigt Heidtmann an. Hier hat die Landesregierung den 30. Mai für den Neustart ins Auge gefasst.

Und wenn die Öffnung dann dank Corona-Lockerungen doch möglich ist, wird wohl vor Ort auch noch einmal die Umsetzung von Hygiene- und Abstandsregeln im Freibad samt seiner Sanitärbereiche ein Thema sein. Denken mag man auch an eine Beschränkung der Besucherzahl. Die normale Freibadöffnung kommt für Heidtmann „einer Großveranstaltung gleich“.