Bottrop. Die Bottroper Tafel kann nun Mahlzeiten für ihre Kunden ausgeben. Das Rote Kreuz kocht sie in seiner Großküche. Das steckt hinter der Kooperation
Die Kunden der Tafel können dort nun auch warme Mahlzeiten erhalten. Ab Mittwoch geben die Helfer an die Kunden frisch zubereitete Speisen heraus. Möglich wird das durch eine Kooperation mit dem Roten Kreuz (DRK) in Bottrop, unterstützt durch die Aktion Mensch.
Der Hintergrund ist verhältnismäßig einfach. In seiner Großküche im Haus Rottmannsmühle bereitet das DRK in der Regel täglich rund 500 Mahlzeiten zu - nicht allein für die Bewohner des Altenheims sondern auch für Kitas und den Ganztag in den Schulen. Letzteres sind Kapazitäten, die nun in Zeiten von Schul- und Kitaschließungen in der Corona-Krise nicht genutzt werden.
Aktion Mensch untertützt DRK und Tafel Bottrop bei dem Projekt
"Wir haben uns dann gefragt, ob wir diese Kapazitäten nicht sinnvoll nutzen können", sagt DRK-Vorsitzender Benedikt Böhm-Eichholz. Nach kurzer Rücksprache mit der Tafel habe man das Projekt dann der Aktion Mensch vorgestellt. Dort kam die Idee gut an, so dass die Aktion Mensch einen finanziellen Beitrag leistet.
Und so liefert das DRK ab sofort an den Ausgabetagen fertig portionierte Mahlzeiten an die Tafel. Rund 100 Portionen werden es zunächst sein, schließlich gehe es auch darum, zu sehen, wie das Angebot angenommen werde.
Küchenleiter setzt auf einfache Gerichte, die sich aufwärmen lassen
Und was wird serviert? Küchenleiter Marco Kobe setzt auf einfache Gerichte, die sich gut portionieren lassen und die die Kunden bei Bedarf zu Hause aufwärmen können. Dazu zählt er Gulasch, Geschnetzeltes oder auch Eintöpfe.
Für den Vorsitzenden der Tafel, Dieter Kruse, ein wichtiger Punkt. Denn ein Großteil der Tafelkunden seien Muslime. Und da derzeit Ramadan ist, essen gläubige Muslime erst nach Sonnenuntergang. Darauf werde man auch bei der Zubereitung Rücksicht nehmen und auf Schweinefleisch verzichten, so Kobe.
Bottroper Tafel merkt jetzt doch leichten Rückgang der Spenden
Kruse freut sich über das zusätzliche Angebot. Denn die Tafel merke jetzt doch, dass die Spenden - sowohl Lebensmittel als auch Geld - zurückgehen. "Wir haben immer noch genug für alle", beruhigt Kruse, doch es falle eben auf, dass auch Supermärkte angesichts steigender Preise - etwa für Gemüse - anders kalkulierten. Ab der kommenden Woche wird aber auch die Tafel wieder die Bedürftigkeit der Kunden kontrollieren.
Wer die Tafel unterstützen möchte, kann das tun, etwa durch Lebensmittelspenden. Da seien besonders haltbare Lebensmittel gefragt, so Dieter Kruse. Das Spendenkonto der Tafel ist: DE81 4245 1220 0000 0555 74, bei der Sparkasse Bottrop. Infos zur Tafel gibt es unter: 02041-3767112