Bottrop-Kirchhellen. Eine Vielzahl an Maßnahmen wurde zum eingeschränkten Schulstart in Bottrop eingeführt. Schüler wie die am Vestischen Gymnasium ziehen mit.

Intensive und stressige Tage liegen hinter den Verantwortlichen des Vestischen Gymnasiums. Reibungslos und unaufgeregt verlief dagegen die Rückkehr der Abiturklassen. 74 Schüler sahen sich am Donnerstag wieder und trafen sich in den Klassenräumen zur Prüfungsvorbereitung.

Wegen der Pandemie sind vorab diverse Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Jeder Schüler muss sich am Haupteingang mit Namen in eine Liste eintragen. Aber alle zeigen sich vom ersten Tag an sensibilisiert und aufgeschlossen für die aktuelle Situation. „Damit es nicht zu Ansammlungen kommt, haben wir uns ein Einbahnstraßen-System überlegt“, sagt Guido von Saint-George, kommissarischer Schulleiter. Vom Eingang werden die Schüler durch die Flure gelotst. Die Anzahl an Schülern pro Klasse variiert und ist abhängig von der Raumgröße. „Maximal zwölf Schüler, aber das sind dann schon die großen Klausurräume“, sagt Henning Hemfort. Er unterrichtet die Fächer Mathe, Physik sowie Sport und ist Sicherheitsbeauftragter der Schule.

Alle Schüler müssen sich in Tabellen eintragen

Die nötigen Abstände von Tisch zu Tisch werden eingehalten. Die Schulleitung hat sich bewusst für zwei Meter entschieden. „Weil sich die Schüler ja auch mal bewegen“, erklärt Guido von Saint-George. An jedem Tisch befinden sich eine Nummer und eine Tabelle, in die sich die Schüler eintragen müssen. „Damit soll nachvollzogen werden, wer wann und wo gesessen hat“, erklärt Hemfort.

Die jeweiligen Leistungskurse sind in zwei Blöcke unterteilt. Morgens beginnt der erste Block von 8.10 bis 10.10 Uhr. Dann folgt eine zwanzigminütige Pause, in der sich die Schüler ein bisschen die Beine vertreten können und den nötigen Abstand einhalten sollen. Anschließend beginnt etwas zeitversetzt der zweite Block und endet um 12.50 Uhr. Unterrichtet wird in den vier Abiturfächern.

Für die Räume musste ein Hygieneplan entworfen werden. Nach den einzelnen Unterrichtsstunden soll genügend Zeit sein, um sie von einer Fachkraft reinigen zu lassen. Kontaktflächen wie Tische, Stühle und Türklinken werden gesäubert. „Die Räume werden zusätzlich gelüftet“, sagt Guido von Saint-George. An den Waschbecken stehen Desinfektionsmittel und Papierhandtücher zur Verfügung. Bei Leerstand wird der Bestand von der Reinigungskraft aufgefüllt.

Auf den Schulhof zeichnet ein Trio die Abstandsregelung

Nike, Paulina und Lily sind Schülerinnen in der Notbetreuung und malen Abstandsmarken auf den Schulhof.
Nike, Paulina und Lily sind Schülerinnen in der Notbetreuung und malen Abstandsmarken auf den Schulhof. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Vom Hausmeister, Sekretariat über das Kollegium bis zu den Schülern sitzen alle in einem Boot. „Hier gehört jeder zum Krisenstab, der eine gute Idee hat“, sagt der kommissarische Schulleiter. So wie zum Beispiel drei Schülerinnen aus der Notbetreuung. Sie schnappten sich am Mittwoch mehrere bunte Kreidestifte. Auf dem Schulhof zeichnete und skizzierte das Trio eine großflächige Abstandsregelung bis zum Haupteingang. Die Maßnahme ist vergleichbar mit den bekannten Beispielen aus den Supermärkten, ist am Gymnasium aber optisch viel schöner und kreativer umgesetzt worden.

Erst nach den entsprechenden Rückmeldungen aus den Kursen von Donnerstag und Freitag wird entschieden, wie es vorläufig mit den Abiturklassen weitergeht.

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