Bottrop. Schutzmasken, Schutzkleidung oder auch Desinfektionsmittel werden teils von Land und Bund zugeteilt. Der Krisenstab lagert es ein und verteilt es

Kahle Wände, auf dem nackten Betonboden stehen ein paar vereinzelte Paletten, dazu Regale. So sieht es aus, das Lager des Bottroper Krisenstabs. Die Bestände verwaltet die Feuerwehr. Dass es hier so übersichtlich aussieht, bedeutet jedoch nicht, dass nichts mehr da ist, stellt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim klar.

Denn das, was hier in dieser Halle irgendwo in der Stadt lagert, ist für den Notfall gedacht. Der Krisenstab verteilt es bei Bedarf an Krankenhäuser, Pflegeheime, Arztpraxen oder auch Pflegedienste. Das heißt aber nicht, dass diese Einrichtungen nicht auch wie bisher schon versuchen, über ihre regulären Lieferanten die entsprechende Ausrüstung zu erhalten.

THW unterstützt die Bottroper Feuerwehr im Corona-Notfalllager

Vor allem medizinische Schutzausrüstung - darunter fallen Masken, aber auch Schutzkittel sowie Desinfektionsmittel - hält der Krisenstab in seinem Lager vor. Er sei es auch, der für die Verteilung zuständig sei, sagt Duckheim. Die Feuerwehr übernehme lediglich die Logistik - unterstützt vom Technischen Hilfswerk (THW).

Letzteres übernehme vor allem den Fahrdienst, sagt Duckheim. Denn im Lager landen vor allem Dinge, die Bezirksregierung, Land oder Bund der Stadt zur Verfügung stellen. "In der Regel wird die Stadtspitze dann informiert, dass wir eine Lieferung abholen können und das übernimmt dann das THW", erläutert Duckheim das Vorgehen.

Masken und Schutzausrüstung werden nach einem Schlüssel vergeben

So konnten zuletzt etwa einige Kanister Desinfektionsmittel in Münster abgeholt werden, weil verschiedene Chemieunternehmen ihre Produktion umgestellt haben. In dem Bereich habe sich die Versorgungslage verbessert, so Duckheim.

Die Feuerwehr übernimmt dann das Aus- und Umpacken der Lieferungen vor Ort. Denn selbstverständlich werden Masken und Co. nach Bedarf nach einem vom Krisenstab erstellten Verteilungsschlüssel vergeben. Dabei könnten die einzelnen Päckchen auch kleiner ausfallen, sagt Duckheim und spricht von Briefumschlägen oder Schuhkartons. Ganz konkret etwa hätten zuletzt zwei Pflegedienste je fünf Liter Desinfektionsmittel und 50 Masken erhalten. Da kann sich jeder ausmalen, dass dafür keine großen Kartons durch die Gegend gewuchtet werden müssen.

Feuerwehr Bottrop führt parallel ein eigenes Lager für den Rettungsdienst

Wobei die Menge, die die entsprechenden Träger erhielten, ja auch immer unterschiedlich sei, sagt Duckheim. Ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim habe im Zweifel ja einen ganz anderen Bedarf als ein Pflegedienst.

Übrigens, auch die Feuerwehr kann sich an diesem Lager nicht einfach bedienen. Sie führt parallel ihr Lager, das den Bedarf für den Rettungsdienst deckt. Das sei noch ausreichend gefüllt, beruhigt Duckheim. Doch sollte es da zu Engpässen kommen, müsste sich auch die Feuerwehr an den Krisenstab wenden und bekäme dann ihren Anteil zugeteilt.

Alltagsbetrieb der Feuerwehr liegt in Teilen auch darnieder

Dass die Feuerwehr die Organisation für das Lager des Krisenstabs übernehmen kann, hänge auch damit zusammen, dass sich der Alltag auf der Wache verändert habe, dass auch dort der Alltagsbetrieb in einigen Bereichen zum Erliegen gekommen sei, so Duckheim. "Ein Beispiel ist etwa der Vorbeugende Brandschutz. Die Kollegen sind aktuell nicht mehr unterwegs, um Brandschauen in Betrieben zu machen. In Zeiten von Versammlungsverboten passt das einfach nicht. Daher haben wir Kapazitäten, die wir anderweitig nutzen können."