Bottrop. Die Corona-Krise wirbelt die Ausbildung der neuen Brandmeister durcheinander.Anders als sonst sind die nicht auf der Hauptwache stationiert.

Auf den obligatorischen Handschlag zum Beginn der Ausbildung mussten die zehn Brandmeisteranwärter, die am Mittwoch ihren Dienst bei der Bottroper Feuerwehr antraten, verzichten. Und das ist nicht die einzige Veränderung. Die Corona-Krise wirbelt den Ausbildungsplan kräftig durcheinander.

Das fängt schon an beim Gebot der Kontaktminimierung. Während bei den theoretischen Ausbildungen einfach die Stühle weit genug von einander weggestellt werden, ist dies bei praktischen Übungen deutlich schwieriger. Auch die gemeinsamen Ausdauerläufe, normalerweise unumstößlicher Teil der Ausbildung, stehen auf dem Prüfstand.

Gerätehaus Grafenwald ist zunächst Heimat des Lehrgangs

Da die Auszubildenden während ihrer Ausbildung das Sportabzeichen ablegen müssen, ist ein regelmäßiges Training allerdings unumgänglich. "Hier werden die Ausbilder in den nächsten Tagen praktikable Lösungen erarbeiten", so die Feuerwehr.

Anders als sonst üblich, sind die Anwärter auch nicht auf der Feuerwache stationiert. Stattdessen ist das Gerätehaus der Ortswehr Grafenwald bis auf weiteres Heimat des neuen Ausbildungsjahrgangs. "Um den Kontakt zu den Einsatzkräften der Wachabteilungen zu minimieren, war eine Stationierung auf der Feuer- und Rettungswache 1 nicht denkbar", heißt es seitens der Feuerwehr.

Großer logistischer Aufwand für die Bottroper Ausbilder

Auch das stellt die Ausbilder Piet Eckert und Sebastian Schirlo vor Herausforderungen, denn damit steige ja auch der logistische Aufwand, weil viele Ausbildungsmaterialien von Stadtmitte nach Grafenwald transportiert werden müssen.

In Grafenwald fand dann auch die Auftaktveranstaltung statt. Hier nahmen die Bottroper Auszubildenden von Dezernent Paul Ketzer die Ernennungsurkunde zum Beamten entgegen. Er thematisierte gegenüber den Anwärtern die derzeitige Lage und gab den neuen Mitarbeitern einen kurzen Überblick über die Situation.

Bottroper Lehrgang wird aufgefüllt mit externen Teilnehmern

Planmäßig befinden sich die Auszubildenden nun 5 Monate in der sogenannten Grundausbildung. Anschließend erfolgt die Ausbildung zum Rettungssanitäter. 2021 stehen dann verschiedene Praktikumsabschnitte und Spezialausbildungen an, ehe Ende September 2021 die Abschlussprüfung zum Brandmeister ansteht.

Neben den sechs Brandmeisteranwärtern für die Feuerwehr Bottrop komplettieren vier externe Auszubildende der Feuerwehren Ratingen, Erkrath und Mülheim an der Ruhr den Grundlehrgang. Diese werden am Montag zum Lehrgang stoßen.