Bottrop. Bottrop wappnet sich für den Fall überlasteter Kliniken und Pflegestätten in der Corona-Krise. Hier können sich ehrenamtliche Helfer melden.

Die Bottroper Feuerwehr bereitet die Einrichtung von provisorischen Kranken- und Pflegeeinrichtungen vor, um in der Corona-Krise für extreme Notlagen gerüstet zu sein. In den Notstationen könnten beispielsweise pflegebedürftige Menschen betreut werden, falls sie wegen einer möglichen Überlastung der Krankenhäuser und Pflegeheime sonst nicht mehr richtig gepflegt werden könnten. Schon jetzt sucht die Feuerwehr daher ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die in solchen provisorischen Pflegestationen helfen können.

"Das Corona-Virus breitet sich auch in Bottrop weiter aus. Die Bilder, die uns täglich aus den Krankenhäusern in Spanien, Italien und Frankreich erreichen, sind erschreckende Realität", teilt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim mit. "Derzeit kann niemand abschätzen, wie sich die medizinische Lage in den kommenden Wochen bei uns in Bottrop entwickeln wird", begründet er den Aufruf. Der Feuerwehr geht es dabei um mehrere verschiedene Behelfseinrichtungen. Sie braucht nicht nur provisorische Seniorenstationen. "Wir planen auch Einrichtungen für Kranke, falls die Krankenhäuser wegen der Corona-Krise überlastet sein sollten", erklärte der Feuerwehrsprecher.

Es handelt sich um eine Vorsorgemaßnahme

Es handele sich nicht um eine akute Notlage, sondern um eine Vorsorgemaßnahme, betont Michael Duckheim ausdrücklich. Denn die Stadt müsse auf eine mögliche Verschärfung der Corona-Krise vorbereitet sein. "Es wäre fahrlässig, das nicht zu tun. Wir müssen uns jetzt für solche Notlagen wappnen, das heißt aber nicht, dass wir solche provisorische Einrichtungen letztlich auch tatsächlich brauchen werden", sagte der Feuerwehrsprecher. Mögliche Standorte für die provisorischen Stationen werden zurzeit geprüft, ebenso wie viele Patienten darin dann aufgenommen werden sollten.

Um die Betreuung der Patienten in diesen provisorischen Einrichtungen kümmern sich in erster Linie die Hilfsorganisationen. "Es wird daher also immer festes Personal vor Ort sein", betont Michael Duckheim. "Doch wir brauchen weitere Unterstützung. Jede weitere helfende Hand ist willkommen. Es können zum Beispiel Helfer das Essen anreichen oder den Patienten einfach auch mal ein Buch vorlesen oder mit ihnen sprechen", erläutert der Feuerwehrsprecher. Besonders wichtig ist ihm zu sagen: "Diese Kräfte betreuen keine Personen, bei denen eine bekannte Covid-19-Erkrankung vorliegt".

Helfer können sich über eine Hotline melden

Konkret sucht die Feuerwehr: ausgebildete Pflegekräfte oder Pflegehilfskräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Menschen mit sonstiger medizinischer Qualifikation, Helfer mit rettungsdienstlicher Ausbildung, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Betreuungspersonal und hauswirtschaftliche Kräfte.Die Feuerwehr nimmt von interessierten Helfern zunächst die Kontaktdaten auf und klärt, wann sie für ihren möglichen Einsatz Zeit hätten. Die Helfer bekommen auf jeden Fall rechtzeitig vor Beginn des Einsatzes Bescheid.

Wer helfen möchte oder Rückfragen hat, melde sich bitte unter bottrophilft@bottrop.de. Außerdem können sich Helfer werktags von 9 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 16 Uhr unter der Hotline 02041/704411 melden.