Bottrop. Bottrop hat seit gestern den vierten bestätigten Fall von Coronavirus. Der Krisenstab kündigt Einschränkungen in der Gastronomie an.

Bottrop hat seit Sonntag den vierten Fall einer bestätigten Infektion mit dem Coronavirus. Mehr als 30 Bottroper befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.

Veranstaltungen wurden bereits abgesagt, Kitas und Schulen sind ab heute dicht, und nun ergreift der Krisenstab Bottrop noch weitergehende Maßnahmen, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken: „Wir werden auch in der Gastronomie Einschränkungen vornehmen“, sagt Stadt-Sprecher Andreas Pläsken.

Welche Gaststätten von diesen Einschränkungen im Einzelnen betroffen sein werden, darüber wird der Krisenstab heute beraten. Essen hatte am Wochenenden Kneipen, Bars und Diskotheken geschlossen.

Bereits am Samstag beschloss der Krisenstab, dass städtische Einrichtungen, in denen typischerweise viele Besucher zusammen kommen, ab Montag (16. März) bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben. Dazu zählen alle Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, und zwar von städtischen sowie von freien Trägern. Ausgebremst ist vorerst auch das Spielmobil „Rollmobs“, abgesagt der beliebte Kinderferienzirkus in den Osterferien in Kirchhellen. Ebenso bleibt die VHS samt Außenstellen geschlossen, die Lebendige Bibliothek, das Josef Albers Museum Quadrat, städtische Sportanlagen und Bäder, die Musikschule und die Kulturwerkstatt. Wie im Fall der VHS werden auch die Kurse von Musikschule und Kulturwerkstatt ausgesetzt.

Schon seit Freitag ist klar, dass es ab heute in den Kitas und Schulen nur noch Notgruppen für Kinder gibt, deren Eltern in systemrelevanten Berufsgruppen arbeiten und keine andere Betreuungsmöglichkeit haben. Zu den Berufsgruppen zählen der Kranken- und Pflegebereich, der Bereich Sicherheit und Ordnung sowie andere wichtige Bereiche der öffentlichen Infrastruktur (wie Mitarbeiter des Gesundheitsamts). In den Schulen steht zudem zum Übergang am Montag und Dienstag noch Lehrpersonal zur Betreuung zur Verfügung, um Eltern, die nicht zu den aufgezählten systemrelevanten Gruppen zählen, etwas Zeit zur Organisation zu geben.

Das Info-Telefon, das die Stadt eingerichtet hat, ist nun auch am Wochenende erreichbar, nämlich genauso wie wochentags auch samstags und sonntags von 8 bis 18 Uhr. Bürger, die Fragen haben, wählen die 02041 70 50 80.

„Dieses Informationsangebot wird sehr intensiv angenommen“, berichtet Pläsken. Von 60 Anrufen am ersten Tag steigerten sich die Nachfragen bis Freitag auf 200. Am Samstag gab es schon bis zwölf Uhr 50 Anrufe.

Der Krisenstab begrüßt nach Pläskens Angaben sehr, dass auch die beiden Bistümer Münster (für Kirchhellen) und Essen von sich aus Gottesdienste abgesagt und Pfarrheime geschlossen haben. Für das Osterfest laufen bereits Überlegungen, wie „diese besonderen Tage in der aktuellen Situation begangen werden“ könnten, sagt Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck.